Super-Erden doch nicht lebensfreundlich?
„Wir entdecken Planeten um ferne Sterne, die in ihrer Zusammensetzung ähnlich wie die Erde sind, aber schwerer“, so Vlada Stamenković vom Massachusetts Institute of Technology. „Die große Frage ist: Sind diese Planeten einfach größere Versionen der Erde oder sind sie grundlegend anders aufgebaut?“ Die Simulationen der Forscher deuten auf letzteres. Denn bei den hohen Drücken im Innern schwerer Planeten nimmt die Reibung stark zu, so dass die flüssigen Gesteinsmassen weniger Austausch mit höheren Schichten besitzen. Dadurch bildet sich bei schwereren Planeten eine weniger strukturreiche Schichtung aus als bei der Erde, die einen inneren und äußeren Kern, einen unteren und oberen Mantel sowie schließlich eine feste Kruste besitzt. Dies führt bei den Super-Erden dazu, dass nicht nur die Ausbildung eines Magnetfeldes erschwert ist, sondern auch die Entstehung von Plattentektonik und Vulkanismus.
Auf der Erde schützt das Magnetfeld wahrscheinlich die Atmosphäre vor dem Sonnenwind, der sonst Stück für Stück die oberen Luftschichten wegreißen und damit die Atmosphäre zunehmend ausdünnen könnte. Plattentektonik und Vulkane hingegen sorgen dafür, dass lebenswichtige Elemente in die Atmosphäre ausgestoßen und in einem Jahrmillionen währenden Zyklus erneuert werden. „Einige dieser Eigenschaften sind entscheidend, um festzustellen, ob ein Planet in der Lage ist, Leben zu unterstützen“, so Stamenković. Ein Gesteinsplanet kann sich also wie die Erde im richtigen Abstand von seiner Sonne befinden, um genug und nicht zuviel Wärme zu erhalten und flüssiges Wasser zu besitzen. Damit ist aber noch nicht gesagt, ob ob er auf Dauer eine lebensfreundliche Atmosphäre unterhalten kann. Künftige Messungen an Exoplaneten sollen hierüber Aufschluss geben.