Striemengrasmäuse sind höllische Nachbarn
"Wir haben herausgefunden, dass die Nachbarn sich fortpflanzender Männchen eine erkennbare Bedrohung für die Sicherheit des Vertrauens in die Vaterschaft darstellen, und vermuten, dass dies das Aufkommen dieses Phänomens des 'feindseligen Nachbarn' bei Striemengrasmäusen erklärt", erläutert Carsten Schradin von der Universität Zürich. Die Forscher hatten in Afrika wildlebende männliche Striemengrasmäuse (Rhabdomys pumilio) in einem neutralen Areal aufeinander treffen lassen und das Verhalten der Nager beobachtet. Insgesamt reagierten die Mäuse in der Paarungszeit anderen Männchen gegenüber deutlich häufiger mit Beißen, Kämpfen und Verfolgen als außerhalb dieser Zeit. Insbesondere äußerte sich dieses aggressive Verhalten ihren Nachbarn gegenüber.
Das legte nahe, dass diese die stärkere Konkurrenz darstellen, was die Biologen mithilfe von Vaterschaftstest prüfen wollten. In der Tat stellten sie fest: 28 Prozent der Nachkommen entstammten dem Seitensprung mit einem Nachbarn, während lediglich 7 Prozent der Jungen von einem Fremden gezeugt worden waren. Die Forscher schließen daraus, dass der primäre Sinn und Zweck des aggressiven Verhaltens von Striemengrasmaus-Männchen darin liegt, ihre Vaterschaft gegen ihre Nachbarn zu verteidigen.