Sprachenvielfalt schützt das Hirn

Wer viele Fremdsprachen spricht, hat ein geringeres Risiko, im Alter Probleme mit Denken und Gedächtnis zu entwickeln
Honolulu (USA) - Möglichst viele Fremdsprachen zu beherrschen kann offenbar das alternde Gehirn vor dem geistigen Verfall schützen: Je mehr Sprachen jemand spricht, desto geringer ist sein Risiko für Gedächtnisprobleme im Alter. Hinweise darauf haben Forscher aus Luxemburg in einer Studie mit mehr als 200 Senioren gefunden, die sie auf der Jahrestagung der Academy of Neurology in Honolulu vorstellen werden.

"Weitere Studien sind notwendig, um diese Ergebnisse zu untermauern und herauszufinden, ob der Schutz auf Fähigkeiten begrenzt ist, die mit Sprache zusammenhängen, oder ob er auch darüber hinausgeht und andere Bereiche des Denkens begünstigt", so Magali Perquin vom CRP-Santé in Luxemburg. Perquin und Kollegen hatten 230 Männer und Frauen im durchschnittlichen Alter von 73 Jahren untersucht, von denen 44 sagten, sie hätten kognitive Probleme. Die Forscher stellten fest: Wer vier oder mehr Sprachen beherrschte, hatte im Vergleich zu denjenigen, die lediglich zwei sprachen, ein fünffach verringertes Risiko, unter Beeinträchtigungen von Denken und Gedächtnis zu leiden. Die Kenntnis von drei Sprachen verringerte die Wahrscheinlichkeit um das Dreifache. Der beobachtete Zusammenhang blieb auch dann bestehen, wenn typische Faktoren wie Alter und Bildung in die Analysen einbezogen wurden.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Multilingualism Protects from Cognitive Impairment. A Field Study of Seniors Living in a Multilingual Environment", Magali Perquin et al.; Academy of Neurology's 63rd Annual Meeting in Honolulu (9. bis 16. April 2011, P02.110)


 

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