Sichere Smartphones mit 3D-Scanner für Fingerabdrücke

Ultraschall-Chip erzeugt hochfrequente Schallwellen, mit denen sich eine Fingerkuppe abtasten lässt
Prototyp eines Ultraschall-Scanners, um Fingerabdrücke dreidimensional aufzuzeichnen
Prototyp eines Ultraschall-Scanners, um Fingerabdrücke dreidimensional aufzuzeichnen
© Dave Horsley/University of California, Davis
Davis (USA)/Berkeley (USA) - In vielen Smartphones und Laptops sind kleine Scanner für einen Fingerabdruck integriert. Doch dieses bionische Erkennungssystem zeichnet nur flache Bilder der verzweigten Rillen auf und lässt sich relativ einfach mit kopierten Abdruckbildern austricksen. Mehr Sicherheit versprechen sich nun kalifornische Wissenschaftler von einem neuen Scanner, der ein räumliches Abbild der einzigartigen Hautstruktur auf der Fingerkuppe aufzeichnet. Wie sie in der Fachzeitschrift „Applied Physics Letters“ berichten, lieferten Ultraschallwellen hochaufgelöste und dreidimensionale Aufnahmen eines Fingerabdrucks.

„Unser Ultraschall-Chip könnte Fingerabdruck-Sensoren robuster und sicherer machen“, sagt David A. Horsley von der University of California in Davis. Mit seinen Kollegen setzte er 196 winzige Ultraschall-Wandler auf ein Areal mit etwa einem Zentimeter Kantenlänge. Diese Wandler sendeten Ultraschallwellen aus, die von der filigranen Rillenstruktur einer Fingerkuppe reflektiert wurden. Der Ultraschall-Chip fing die reflektierten Wellen wieder auf und lieferte Daten für ein dreidimensionales Abbild eines Fingerabdrucks. Die Auflösung von etwa einem Fünftel Millimeter reichte dabei aus, um die Hautstruktur mit allen seinen Erhebungen dreidimensional aufzuzeichnen.

Horsley und Kollegen fertigten die einzelnen Ultraschall-Wandler mit etablierten Produktionsverfahren, mit denen auch kleine Beschleunigungssensoren hergestellt werden. Mehrere Elektroden aus Silizium und Molybdän stapelten sie in Schichten übereinander. Dazwischen packten sie eine Lage aus Aluminiumnitrid, ein piezoelektrisches Material, um die Ultraschallwellen zu erzeugen. Unterhalb der Ultraschall-Wandler setzten sie eine Areal aus Transistoren, die die Ultraschallsignale verarbeiteten. So erzeugte diese Struktur schwache Ultraschallwellen und konnte diese die von der Fingerkuppe reflektierten Wellen wieder nachweisen.

Horsley ist überzeugt, dass sein Verfahren für eine günstige Massenproduktion von Ultraschall-Sensoren geeignet ist. Für die weiteren Entwicklung arbeiten die Forscher eng mit dem Unternehmen InvenSense zusammen. So könnte durchaus in wenigen Jahren mit 3D-Scannern für Fingerabdrücke in Smartphones gerechnet werden. Aber auch weitere Anwendungen – etwa für günstige und schnelle Analysen von Materialoberflächen – sind mit diesen Ultraschall-Chips durchaus vorstellbar.

© Wissenschaft aktuell


 

Home | Über uns | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutzerklärung
© Wissenschaft aktuell & Scientec Internet Applications + Media GmbH, Hamburg