Schokolade macht nicht fett
„Wie aus unserer Studie hervorgeht, kann Schokolade in mäßigen Mengen vorteilhaft sein; ein übermäßiger Konsum ist aber zweifellos schädlich“, erklären Magdalena Cuenca-García und ihre Kollegen von der University of Granada. Sie befragten 1.458 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren aus neun europäischen Ländern nach ihrem Schokoladenkonsum. Dabei berücksichtigten sie alle Produkte, die überwiegend aus Schokolade bestanden. Allerdings wurde nicht zwischen Vollmilch- und Bitterschokolade unterschieden. Außerdem ermittelten die Forscher jeweils Body-Mass-Index (BMI) und Bauchumfang der Testpersonen und stellten durch verschiedene Methoden den Körperfettanteil fest. Zusätzlich bewerteten sie mit Hilfe eines sieben Tag lang am Körper getragenen Beschleunigungsmessers die körperliche Aktivität jedes Jugendlichen.
Die Gruppe, die mit durchschnittlich 43 Gramm pro Tag die größte Menge an Schokolade verzehrte, hatte einen geringeren Gesamtfettanteil am Körpergewicht, weniger Bauchfett und einen geringeren Bauchumfang als die Gruppe mit dem geringsten Schokoladenkonsum von fünf Gramm pro Tag. Dieser Zusammenhang war unabhängig von Geschlecht, Alter, Gesamtkalorienzufuhr und dem Ausmaß an körperlicher Aktivität. Er blieb auch bestehen, wenn der Konsum anderer Lebensmittel mit hohem Flavonoidgehalt – insbesondere Obst, Gemüse und Tee – bei der statistischen Auswertung berücksichtigt wurde.
Die in Schokolade enthaltenen Flavonoide – hauptsächlich Katechine – haben verschiedenartige gesundheitsfördernde Eigenschaften: Sie wirken unter anderem als Antioxidans, sind entzündungshemmend und blutdrucksenkend. Bei Erwachsenen ist eine hohe Katechinaufnahme mit einem geringeren BMI verbunden. Dieser Effekt könnte darauf beruhen, dass Katechine die Cortisolproduktion und die Insulinwirksamkeit beeinflussen, vermuten die Forscher. Daher würden die Ergebnisse der Studie auch dazu beitragen aufzuklären, welche Kontrollmechanismen generell für ein gleichbleibendes, optimales Körpergewicht sorgen.