Schlechte Jobs gesundheitsschädlicher als Arbeitslosigkeit
Das Team um Peter Butterworth von der Australian National University in Canberra analysierte die Befragungsdaten von rund 7000 Personen aus einer Erhebung, die Jahr für Jahr wiederholt wird. Dabei wird zum Beispiel gefragt, wie komplex die jeweilige Berufsarbeit ist, wie gut sie bezahlt ist, wie hoch die Sicherheitsstandards sind und ob die Arbeitnehmer irgendeine Form von Kontrolle über das haben, was sie tun. Im untersten Segment der Berufstätigkeit ist hier die Antwort fast immer negativ. Wenn man Faktoren wie das Beziehungsleben und das Bildungsniveau in Betracht zieht, ergibt sich, dass Arbeitslose eine ähnliche psychische Gesundheit haben wie Menschen in den schlechtesten Job. Oft ist es mit der psychischen Gesundheit der Job-Inhaber jedoch noch schlechter bezahlt, fanden die Forscher heraus.
Bezahlte Arbeit bringe zwar im Prinzip einige soziale Vorteile ein, so die Autoren der Studie: Die Arbeitnehmer haben eine Struktur in ihrem Leben, eine Aufgabe und einen Platz in der Gesellschaft. Doch im untersten Job-Segment gibt es keine Sicherheit, keine Belohnung und keinen Einfluss auf das Geschehen. Und dies, so Butterworth und seine Kollegen, zehre die Vorteile der Berufstätigkeit wieder auf. Konkret haben die Forscher errechnet, dass man beim Sprung von der Arbeitslosigkeit in einen qualifizierten Job eine um drei Punkte bessere mentale Gesundheit erlange. Kommt man hingegen in einen schlechten Job, kann sich die mentale Gesundheit um bis zu 5,6 Punkte verschlechtern.