Sahara-Staub düngt Regenwald im Amazonas
"Die Bodélé-Niederung könnte ein wichtigerer Nährstofflieferant sein als bisher vermutet wurde", schreiben Charlie S. Bristow und seine Kollegen vom Department of Earth and Planetary Sciences der University of London. Sie analysierten die chemische Zusammensetzung von 28 Staubproben aus dem 24.000 Quadratkilometer großen Wüstenareal und fanden hohe Konzentrationen an Eisen- und Phosphorverbindungen. Mit Satellitenaufnahmen verfolgten sie die Ausbreitung der Staubmassen über den Atlantik, die innerhalb von zehn Tagen die Amazonas-Region erreichten. Nach ihren neuen Abschätzungen gelangen so jedes Jahr 500 Millionen Tonnen Staub über die Atmosphäre bis nach Amazonien.
Die Saharastürme liefern damit mehr als die Hälfte der Nährstoffe, die die tropischen Pflanzen im Amazonas-Gebiet für ihr Wachstum benötigen. Ohne diese Millionen Tonnen an Phosphaten, Sulfaten und Eisenoxiden wäre die Vegetation im größten Regenwald der Welt offensichtlich weniger üppig. Damit liefert diese neue Studie wichtige Hinweise für den biogeochemischen Zyklus in der Erdatmosphäre und unterstreicht die große Bedeutung, die die lebensfeindliche Sahara für Amazonas-Regenwald als "Lunge des Planeten" spielt.