Raucherinnen kommen früher in die Wechseljahre
„Unseren Ergebnissen zufolge wäre es möglich, durch effektive Maßnahmen einer Raucherentwöhnung den Zeitpunkt der Menopause hinauszuschieben und damit das Risiko von Gesundheitsschäden zu verringern“, schreiben Mohammad Hayatbakhsh von der University of Queensland und Kollegen. Wenn die Monatsblutungen bereits vor dem 46. Lebensjahr dauerhaft ausbleiben, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und vorzeitigem Tod. Frühere Studien hatten ergeben, dass bei Raucherinnen die Menopause im Schnitt ein Jahr früher beginnt als bei Nichtraucherinnen. Dabei wurde vermutet, dass Giftstoffe des Tabaks Funktionen des Eierstocks unumkehrbar schädigen. Die neue Untersuchung zeigt dagegen, dass dies nicht der Fall ist. Denn sonst wäre die Menopause auch bei solchen Frauen noch verfrüht, die das Rauchen wieder aufgegeben haben.
An der prospektiven Studie nahmen 3545 Frauen teil, die über einen Zeitraum von 21 Jahren nach der Geburt ihres Kindes Auskunft über ihren Tabakkonsum gaben. Das Durchschnittsalter bei der letzten Befragung lag bei 46,5 Jahren. Bei Frauen, die zu diesem Zeitpunkt rauchten, setzte die Menopause mit einer um 60 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit vorzeitig ein, verglichen mit Nichtraucherinnen. Für rauchende Frauen, die spätestens 14 Jahre nach Beginn der Studie das Rauchen wieder aufgaben, begannen die Wechseljahre im Schnitt nicht früher als bei denen, die nie geraucht hatten. Der Einfluss des Rauchens auf die Menopause erwies sich als unabhängig von anderen Faktoren wie Anzahl der Schwangerschaften, Bildungsstand, Body-Mass-Index (BMI), Abstammung und Einsatz von Verhütungsmitteln. Eine Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen Tabakkonsum und vorzeitiger Menopause ist zwar wahrscheinlich, aber noch nicht erwiesen. Möglich wäre, dass inhalierte Inhaltsstoffe des Tabakrauchs die Reifung von Eizellen beeinträchtigen, die Östrogenproduktion verringern oder die normale Wirkung anderer Sexualhormone stören.