Portabler Virendetektor erkennt Infektion in wenigen Minuten
Innerhalb von nur fünf Minuten kann das von Aurel Ymeti, Alma Dudia und Paul Nederkoorn entwickelte Gerät zeigen, ob jemand mit einem bestimmten Virus infiziert ist oder nicht. Nicht nur Viren, auch andere Indikatoren für Krankheiten wie etwa eine erhöhte oder verringerte Menge bestimmter Stoffe - zum Beispiel Bakterien, Proteine oder DNA-Moleküle - im Speichel können mithilfe der Technik bestimmt werden. Neben einer Probe Speichel, Blut oder einer anderen Körperflüssigkeit benötigen die Forscher lediglich einen spezifischen Rezeptor, der mit dem gesuchten Erreger reagiert und eine Bindung mit ihm eingeht. Im Falle eines Virus würde beispielsweise ein Antikörper als Rezeptor dienen.
Das Gerät selbst besteht aus zwei Teilen: Aus einem so genannten Lab-on-Chip-System, einem Miniaturlabor, und dem Detektor selbst. Der Chip enthält winzige Kanäle, in denen die jeweiligen Rezeptoren aufgebracht sind. Die Probe wird nun durch diese Tunnel geschickt und in Blut oder Speichel enthaltene Substanzen können mit den Rezeptoren reagieren. Wird dann Laserlicht durch die Kanäle geleitet, verändert sich das Licht, wenn irgendwelche Substanzen in einem der Kanäle mit den Rezeptoren reagiert haben. Solche Veränderungen ergeben schließlich ein charakteristisches Muster für jeden Erreger, der mit dem System abgefragt werden kann. Es ist dabei hochgradig empfindlich: Selbst die Bindung eines einzelnen Viruspartikels lässt sich damit messen, so die Forscher.