Ohne Beine: Neue Familie von Amphibien entdeckt
„Ihre Größe reicht von etwa 14 bis 23 Zentimeter“, beschreibt S. D. Biju von der Universität Delhi die Exemplare der neuen Familie. Deren unterirdischer Lebensstil machte es schwer, sie überhaupt zu finden. Biju und seine Kollegen aus Belgien und Großbritannien kamen den Amphibien bei einer umfangreichen Forschungsarbeit auf die Spur. An insgesamt 238 Orten im Nordosten Indiens hatten sie im Erdreich nach Vertretern der Gymnophiona gebuddelt. „Ich bin so froh, weil ich das Glück hatte, zwei neue Amphibienfamilien zu entdecken“, so Biju. Erst 2003 hatte der Amphibienspezialist mit dem Froschlurch Nasikabatrachus sahyadrensis die Familie der Nasikabatrachidae ausfindig gemacht. Dabei wurden die meisten Amphibienfamilien bereits Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieben. Die wenigen, die heutzutage noch entdeckt werden, finden Forscher zumeist in abgelegenen Winkeln tropischer Regenwälder. Doch die jetzt neu beschriebene Familie lebt hauptsächlich in vom Menschen besiedelten Gegenden. Das mache den Schutz der Tiere zu einer noch größeren Herausforderung, so Biju.
Die Weibchen der Chikilidae bewachen ihre Eier in unterirdischen Nestern, indem sie sich um ihr Gelege ringeln, bis der Nachwuchs schlüpft – was zwei bis drei Monate dauern kann. Aus den durchsichtigen Eiern kommen Jungtiere, die bereits wie Miniaturausgaben der erwachsenen Artgenossen aussehen. Sie durchlaufen bis zum ausgewachsenen Tier also keine Metamorphose mehr, wie es für viele andere Amphibien wie zum Beispiel Frösche typisch ist.
doi:10.1098/rspb.2012.0150