Neuer Schnelltest weist aktive Tuberkulose nach
"Unsere Pilotstudie untersuchte, ob es für eine schnelle Diagnose hilfreich sein könnte, das Muster der Immunantwort bei Tuberkulose zu ermitteln", sagte Jason Stout von der Duke University in Durham. Die Forscher nahmen Blutproben von 71 Probanden, bei denen je eine aktive, eine latente oder keine Infektion mit Tuberkelbakterien vorlag. Bei einer aktiven Tuberkulose scheidet der Patient Erreger aus und gefährdet seine Kontaktpersonen. Im Falle einer latenten Infektion liegen die Erreger abgekapselt im Gewebe vor, vermehren sich aber nicht und werden nicht nach außen abgegeben. Zurzeit müssen Tuberkelbakterien aus Patientenmaterial im Labor angezüchtet werden, um die infektiöse Krankheitsform nachzuweisen. Bis zum Wachstum einer Laborkultur können einige Wochen vergehen.
Für den neuen Test setzten die Forscher den Blutproben Bestandteile von Tuberkelbakterien zu, um damit Immunreaktionen auszulösen. Am nächsten Tag überprüften sie, welche Botenstoffe aus einer Palette von 25 Zytokinen in welchen Mengen gebildet wurden. Die Blutzellen von Patienten mit einer aktiven Infektion setzten deutlich größere Mengen der Zytokine MCP-1 und IL-15 frei als die Zellen von Patienten mit latenter Infektion. So wurden 10 von 12 Fällen offener und 28 von 32 Fällen geschlossener Tuberkulose erkannt. Der Nachweis der Zytokine IP-10 und Gamma-Interferon half, gar nicht infizierte Probanden zu erkennen. Der Bluttest ermögliche eine schnellere Diagnose und könne dazu beitragen, unnötige Behandlungen zu vermeiden, sagte Stout. Größere Studien seien nötig, um die Resultate zu bestätigen. Die Genauigkeit des Tests könne vielleicht durch ein erweitertes Spektrum an Zytokinen weiter verbessert werden.