Modernes Krebsmittel begünstigt Bildung gefährlicher Blutgerinnsel
"Unsere Metaanalyse von 15 Einzelstudien hat gezeigt, dass der Einsatz von Bevacizumab bei Patienten mit verschiedenen metastasierenden Tumoren das Risiko venöser Thromboembolien signifikant erhöht", schreiben die Mediziner um Shenhong Wu von der Stony Brook University in New York. Aus den separaten Einzelstudien selbst war kein solcher Zusammenhang erkennbar gewesen. Erst die Auswertung der Daten sämtlicher knapp 8000 Patienten ergab, dass sich beim Einsatz von Avastin das Risiko einer venösen Thromboembolie um ein Drittel erhöht. Das galt gleichermaßen, wenn das Krebsmittel gering oder hoch dosiert verabreicht wurde. Die größte Gefahr bestand für Patienten mit Dickdarmkrebs, bei Nierenkrebs war das Risiko am geringsten.
Bei der Nutzen-Risiko-Analyse für den Einsatz eines Angiogenesehemmers müsse die Gefahr einer Thromboembolie stärker berücksichtigt werden, so die Forscher. Sie empfehlen, die Beipackzettel um entsprechende Warnhinweise zu ergänzen. Bei derzeit laufenden Studien, in denen sogar zwei verschiedene Angiogenesehemmer gleichzeitig eingesetzt werden, sei mit einem besonders hohen Risiko zu rechnen. Auf welche Weise Avastin die Bildung von Blutgerinnseln begünstigt und welche Schutzmaßnahmen dagegen möglich sind, sollten neue Studien klären.