Mit depressiven Störungen steigt der Schokoladenkonsum
"Unsere Studie bestätigt den lang gehegten Verdacht, dass Menschen Schokolade essen, wenn sie traurig sind. Aber sie sagte uns nicht, ob die Schokolade die Depression verringert oder verstärkt", sagt Beatrice Golomb von der University of California in San Diego. Sie und ihre Kollegen befragten etwa 1000 Personen nach ihrem Schokoladenkonsum und anderen Essgewohnheiten. Außerdem führten sie psychologische Tests durch, um den Grad an depressiven Störungen zu ermitteln. Die Probanden nahmen keine Antidepressiva ein. Es wurde nicht zwischen Bitter- und Vollmilchschokolade unterschieden. Diejenigen, die keine Anzeichen von Depressionen zeigten, verzehrten monatlich 5,4 Schokoportionen à 28 Gramm. Bei den anderen waren es im Schnitt 8,4 Portionen. Waren die Symptome besonders stark ausgeprägt, wurden sogar 11,8 Schokomahlzeiten konsumiert. Andere Bestandteile der Ernährung wie Koffein, Fett, Kohlenhydrate, Obst, Gemüse und die Gesamtkalorienzufuhr hatten keinen Einfluss auf den Zusammenhang. Auch das Geschlecht der Testpersonen spielte keine Rolle.
Es sei möglich, dass eine schlechte Stimmung das Verlangen nach Schokolade verstärkt - vielleicht als Versuch des Körpers zu einer Selbsttherapie. Es wäre aber auch nicht auszuschließen, dass Schokoladenkonsum bereits vorhandene depressive Störungen noch verstärkt, so die Forscher. Schließlich könnten auch andere Ursachen wie eine Entzündung sowohl die Depression als auch die Lust auf Schokolade bewirken. Welche dieser möglichen Erklärungen zutrifft, müssen zukünftige Studien zeigen.