Metastudie bestätigt: Kaffee und Tee schützen vor Diabetes

Am Koffein kann es nicht liegen, denn auch entkoffeinierter Kaffee hat einen eindeutigen Schutzeffekt
Sydney (Australien) - Wer mehr Kaffee trinkt, senkt sein Risiko für Altersdiabetes deutlich. Diese Vermutung bestätigen jetzt auch australische Forscher, die in einer umfangreichen Metastudie eine Reihe von Untersuchungen dazu analysiert haben. Im Vergleich zu keiner oder nur zwei Tassen täglich verringern zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag das Risiko für einen Diabetes vom Typ zwei um 25 Prozent, berichten sie im Fachblatt "Archives of Internal Medicine". Doch auch der Genuss entkoffeinierten Kaffees und Tees scheint zu schützen.

"Unsere Ergebnisse legen nahe, dass jegliche schützenden Effekte von Kaffee und Tee nur unwahrscheinlich allein Effekte von Koffein sind", schreiben Rachel Huxley von der Universität Sydney und ihre Kollegen. Vermutlich sei eine breitere Palette chemischer Inhaltsstoffe dieser Getränke daran beteiligt - etwa auch Magnesium und bestimmte Antioxidantien. Die Forscher hatten für ihre Metastudie mehr als 30 Studien analysiert - darunter 18 Untersuchungen mit mehr als 450.000 Teilnehmern über den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Diabetesrisiko, 6 mit mehr als 225.000 Teilnehmern, die den Genuss entkoffeinierten Kaffees berücksichtigt hatten, sowie 7, in denen mehr als 280.000 Probanden Angaben über den Verzehr von Tee gemacht hatten.

Sie stellten zum einen fest, dass zwei bis drei Tassen Kaffee täglich das Risiko für einen Altersdiabetes um 25 Prozent reduzieren. Zum anderen: Wer koffeinfreien Kaffee trinkt, mehr als drei oder vier Tassen am Tag, reduziert sein Risiko um ein Drittel, verglichen mit Kaffee- und Tee-Abstinenzlern. Und drei bis vier Tassen Tee verringern die Wahrscheinlichkeit vergleichsweise um ein Fünftel Sollten sich tatsächlich Inhaltsstoffe in diesen Getränken ausmachen lassen, die eine aktive Wirkung haben, könnte das neue Möglichkeiten für Vorbeugung und Behandlung von Altersdiabetes eröffnen, hoffen die Forscher. Außerdem sei vorstellbar, Risikopatienten zu empfehlen, nicht nur körperliche Aktivität und Gewichtsverlust zu fördern, sondern auch zu raten, den Kaffee- und Teekonsum zu erhöhen.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Coffee, Decaffeinated Coffee, and Tea Consumption in Relation to Incident Type 2 Diabetes Mellitus: A Systematic Review With Meta-analysis", Rachel Huxley et al.; Archives of Internal Medicine, Vol. 169 (22), S. 2053


 

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