Mehr Bewegung - mehr Salz erlaubt

Bewegung puffert durch Salzkonsum erhöhten Blutdruck
Atlanta (USA) - Wer sich viel bewegt, darf auch eher mal nachsalzen: Je aktiver jemand ist, desto weniger erhöht sich sein Blutdruck als Reaktion auf salz- und damit natriumreiche Kost, hat ein amerikanisch-chinesisches Forscherteam bei Asiaten beobachtet. Die körperliche Aktivität puffert offenbar ein wenig ab, dass erhöhter Konsum an Natrium den Blutdruck ansteigen lässt. Umgekehrt sollte daher besonders auf seinen Salzkonsum achten, wer sich wenig bewegt, berichteten die Wissenschaftler auf einer Tagung der American Heart Association in Atlanta.

"Patienten sollte angeraten werden, die körperliche Aktivität zu erhöhen und weniger Natrium zu essen", fasste Casey M. Rebholz von der Tulane University in New Orleans zusammen. "Natrium einzuschränken ist besonders wichtig, um den Blutdruck bei viel sitzenden Menschen zu verringern." Gemeinsam mit Kollegen aus China hatte Rebholz bei knapp 2000 Asiaten verglichen, wie der Blutdruck nach einer Phase salzarmer Ernährung auf die Umstellung auf salzreiche Ernährung reagiert. Die Probanden hatten zunächst eine Woche lang 3000 Milligramm Salz pro Tag zu sich genommen und dann 18.000 Milligramm pro Tag. Außerdem hatten die Teilnehmer hatten dabei auch Fragen dazu beantwortet, wie körperlich aktiv sie sind, und waren anhand ihrer Angaben in eine von vier Gruppen eingeteilt worden.

Die Forscher stellten fest: Je aktiver jemand war, desto weniger wirkte sich der Wechsel auf eine salzreiche Kost auf seinen Blutdruck aus. Bei den am wenigsten aktiven stieg der systolische Blutdruck - der obere der beiden Werte, der gemessen wird, wenn der Herzmuskel kontrahiert und das Blut in die Gefäße presst - im Schnitt um 5,27 mm Hg (Millimeter Quecksilbersäule). Bei den bewegungsfreudigsten Probanden stieg er dagegen nur um 3,88 mm Hg. An der Studie hatten zwar ausschließlich Chinesen teilgenommen, die Forscher nehmen aber an, dass der Zusammenhang zwischen der Empfindlichkeit gegenüber Salz und der körperlichen Aktivität auch für andere Populationen gilt. Dies müsse noch in weiteren Untersuchungen überprüft werden, so Rebholz.

Die Empfehlung der American Heart Association liegt bei 1500 Milligramm Salz pro Tag, in den Industrieländern nimmt jedoch jeder Erwachsene zwischen 5000 und 10000 Milligramm mit der Nahrung zu sich. Eine Scheibe Schinken, zwei Esslöffel Ketschup oder 15 Salzstangen enthalten je 1000 Milligramm Salz.

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Quelle: "Physical Activity Decreases Salt Sensitivity of Blood Pressure: The GenSalt Study", Casey M. Rebholz et al.; American Heart Association's Nutrition, Physical Activity and Metabolism/Cardiovascular Disease Epidemiology and Prevention 2011 Scientific Sessions (Poster-Präsentation MP007)


 

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