Landminen per Funk aus sicherer Entfernung zerstören
"Wir stellten fest, dass diese Minen trotz ihrer großen Unterschiede alle im ähnlichen Frequenzbereich liegen", erklärt Nicolas Mora, Nachwuchsforscher aus Kolumbien am Electromagnetic Compatibility Laboratory der Ècole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). In Kooperation mit der Nationalen Universität Kolumbiens und der Universität der Anden lösten Mora, sein Kollege Félix Vega und Professor Farhad Rachidi zwei Probleme: Zum einen liegen die improvisierten Landminen oft relativ tief im Boden, so dass ein induzierter Strompuls aus deutlichem Abstand recht groß sein muss - zum anderen hatte das Team verschiedenste Frequenzen erwartet, da solche Minen sehr unterschiedlich konstruiert werden. Beim Scannen vieler möglicher Frequenzen kommen allerdings nur sehr kurze Impulse mit sehr schneller Reaktionszeit zum Einsatz, deren Energie nicht ausreicht, die Mine zur Explosion zu bringen.
Mit der Konzentration auf einen nur schmalen Frequenzbereich entwickelte Rachidis Team einen Prototyp, dessen elektromagnetische Impulse auch verborgene Minenzünder auslösen können. Ein Testlauf an echten improvisierten Landminen in Kolumbien im vergangenen November verlief erfolgreich: Aus einem durchschnittlichen Abstand von 20 Metern ließen sich die Minen zünden. In den folgenden zwei Jahren, so Vega, soll das Gerät optimiert werden: "Wir müssen einen kleineren Prototyp entwickeln, der wetterfest und vor allem einfacher zu transportieren ist: In Kolumgien sind wir oft auf kleinen Landstraßen unterwegs."