Koalamännchen prahlen beim Grunzen mit ihrer Größe
Die Tiere erreichen dies über eine spezielle Anatomie: Unter anderem ist der Kehlkopf extrem tief abgesenkt, was den Vokaltrakt verlängert. Er liegt nicht hoch in der Kehle, sondern - sehr tief im Brustkorb verankert - etwa in Höhe des dritten und vierten Brustwirbels. "Individuen, die ihren Vokaltrakt durch einen abgesenkten Kehlkopf verlängern konnten, haben möglicherweise Vorteile im Paarungswettbewerb erlangt, indem sie größer klangen", erläutert Benjamin D. Charlton von der Universität Wien. Dies könne die Evolution eines abgesenkten Kehlkopfes vorangetrieben haben. Der Biologe vermutet, dass die Tiere gleichzeitig die Hohlräume im Halsbereich und der Nase als Resonanzkörper nutzen, um dadurch viel größer zu klingen als sie tatsächlich sind.
Charlton und seine Kollegen hatten die Anatomie des Lautapparates der Beuteltiere unter die Lupe genommen. Sie setzten dazu bildgebende Verfahren ein und untersuchten auch verstorbene Tiere. Außerdem nahmen sie das Gebrüll lebender Koalas auf und verglichen die Klangspektren der Aufzeichnungen mit der Größe der jeweiligen Tiere. So stellten sie fest, dass Koalamännchen tatsächlich in der Lage sind, über ihre Rufe Informationen zu ihrer Größe zu kommunizieren.