Kaffeetrinker werden seltener dement

Ein mäßiger Kaffeekonsum im mittleren Lebensalter könnte dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit für eine Altersdemenz zu senken
Geröstete Kaffeebohnen
Geröstete Kaffeebohnen
© MarkSweep
Kuopio (Finnland)/Stockholm (Schweden) - Wer jahrelang wenige Tassen Kaffee pro Tag trinkt, hat ein geringeres Risiko, im Alter an einer Demenz zu erkranken. Das schließen finnische und schwedische Forscher aus den Ergebnissen einer Langzeitstudie. Dieses Ergebnis bedeutet, dass es durchaus möglich sein könnte, über die Ernährung das Demenzrisiko zu senken. Wenn man wüsste, wie der Kaffee einen Schutzeffekt erzeugt, ergäben sich daraus vielleicht neue Ansätze für die Entwicklung von Alzheimer-Medikamenten, schreiben die Wissenschaftler im "Journal of Alzheimer's Disease".

"Die Krankheitsprozesse, die zur Alzheimer-Demenz führen, könnten schon Jahrzehnte vor Ausbruch der Krankheit beginnen", sagt Miia Kivipelto vom Karolinska-Institut in Stockholm. Zusammen mit finnischen Kollegen der University of Kuopio wollte sie deshalb untersuchen, ob sich möglicherweise ein regelmäßiger Konsum koffeinhaltiger Getränke im mittleren Lebensalter langfristig auf das spätere Demenzrisiko auswirkt. 1409 Probanden einer Langzeitstudie gaben Auskunft über ihren Kaffee- und Teekonsum. Nach einem Zeitraum von durchschnittlich 21 Jahren waren 61 Personen an einer Demenz erkrankt, 48 davon an Alzheimer.

Wer täglich drei bis fünf Tassen Kaffe trank, hatte ein bis zu 65 Prozent geringeres Krankheitsrisiko. Zwischen dem Teetrinken und der Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, ergab sich kein Zusammenhang. Allerdings war die Zahl der Teetrinker in der Studie nur gering. Möglicherweise enthält Kaffee Substanzen, die eine Demenz verhindern oder ihren Beginn verzögern, sagt Kivipelto. Weitere Untersuchungen zum Wirkmechanismus könnten auch zu neuen Medikamenten führen. Die Ergebnisse müssten aber zunächst durch andere Studien bestätigt werden.

Karolinska-Institut
Quelle: "Midlife Coffee and Tea Drinking and the Risk of Late-Life Dementia: A Population-based CAIDE Study", Marjo H. Eskelinen et al., Journal of Alzheimer's Disease, Vol. 16(1), im Druck, Abstract: http://www.j-alz.com/issues/16/vol16-1.html


 

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