Je salziger der Schweiß, desto deutlicher der Fingerabdruck

Die Zusammensetzung des Schweißes könnte darüber hinaus sogar Hinweise auf Lebensstil einer Person geben
Experte für Fingerabdrücke: Dr. John Bond
Experte für Fingerabdrücke: Dr. John Bond
© University of Leicester
Leicester (Großbritannien) - Kriminelle sollten sich bei Fertiggerichten oder stark gesalzenem Essen wohl besser zurückhalten: Je salzhaltiger der Schweiß, desto deutlichere Abdrücke hinterlässt der Finger - zumindest auf Metall. Salzigerer Hautschweiß korrodiert Metalloberflächen besonders gut, weshalb sich der Effekt in erster Linie dort bemerkbar macht, berichteten britische Forscher auf einer Konferenz über forensische Wissenschaften an der University of Leicester. Darüber hinaus hoffen die Forensiker, in Zukunft aus einer genaueren Analyse der Schweißzusammensetzung brauchbare Informationen zu erhalten, welche der Polizei bei der Erstellung eines Täterprofils helfen könnten.

"Basierend darauf, dass vorgefertigte Nahrung häufig viel Salz als Konservierungsmittel enthält, muss der Körper überschüssiges Salz wieder absondern, was auch über den Schweiß in den Poren der Finger geschieht", erläuterte John Bond vom Forensic Research Centre der University of Leicester und wissenschaftlicher Berater der Northamptonshire Police. "Daher würde der schweißige Fingerabdruck, den man hinterlässt, wenn man eine Oberfläche berührt, viel Salz enthalten, falls man häufig Fertiggerichte isst - und je höher der Salzgehalt, desto besser ist die Korrosion des Metalls." Doch schweißige Hinterlassenschaften könnten generell wertvolle Informationen für Ermittlungsarbeiten bergen. Die Zusammensetzung des Fingerschweißes variiert, weshalb sich daraus hilfreiche Details für eine Personenbeschreibung ziehen ließen.

Während der Salzgehalt eine entscheidende Rolle beim Hinterlassen eines Fingerabdrucks auf Metall spielt, könnte es sich daher lohnen, auch einen Blick auf andere Komponenten des Schweißes zu werfen. Daraus ließen sich etwa Hinweise finden auf den Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil der Person, die den Abdruck hinterlassen hat, möglicherweise sogar auf Äußerlichkeiten wie das Körpergewicht. Daraus gewonnene Informationen wären bei weitem nicht so exakt wie ein Fingerabdruck, könnten aber dennoch nützliche Ergänzungen für eine Ermittlung bieten. Zurzeit erforschen die Wissenschaftler um Bond noch, ob genügend Entwicklungspotenzial existiert, um schließlich tatsächlich aus der Schweißzusammensetzung auf individuelle Eigenschaften einer Person schließen zu können.

University of Leicester
Quelle: University of Leicester


 

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