Ideale Körpermaße der Frau fördern das Gedächtnis des Mannes

Männer erinnern sich besonders gut an körperliche und biografische Details von Frauen mit schlanker Taille und breiter Hüfte
Ein Taillenumfang von 60 cm bei einem Hüftumfang von 90 cm ergibt in etwa das ideale Taille-Hüft-Verhältnis von 0,7.
Ein Taillenumfang von 60 cm bei einem Hüftumfang von 90 cm ergibt in etwa das ideale Taille-Hüft-Verhältnis von 0,7.
© Shutterstock, Bild 41448346
Beaufort (USA) - Gesicht und Körperform spielen eine große Rolle, wenn es darum geht, die Attraktivität eines möglichen Sexualpartners zu beurteilen. So wirken Frauen, bei denen das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang 0,7 beträgt, auf Männer besonders anziehend. Eine amerikanische Studie hat jetzt ergeben, dass diese weiblichen Körpermaße als optische Signale auch die Gedächtnisleistung von Männern beeinflussen. Testpersonen erinnerten sich weniger gut an körperliche und biografische Details einer zuvor betrachteten Frau, wenn ihr Taille-Hüft-Verhältnis (THV) deutlich unter oder über dem Idealwert lag. Offenbar richtet sich die Zuverlässigkeit der Erinnerung an persönliche Merkmale unbewusst danach, ob eine Person aufgrund des optischen Eindrucks als Sexualpartner in Frage kommt oder nicht, berichten die Psychologen im Fachblatt „Evolution and Human Behavior”.

„Unsere Studien zeigen erstmals, dass Männer auf ein attraktives Taille-Hüft-Verhältnis von Frauen reagieren, indem sich ihre Erinnerung an deren äußere Erscheinung und biografische Informationen verbessert”, schreiben Carey Fitzgerald von der University of South Carolina in Beaufort und seine Kollegen. An ihren Untersuchungen nahmen 218 männliche Studenten im Alter von durchschnittlich 20 Jahren teil, die in fünf Gruppen aufgeteilt worden waren. Den Mitgliedern der ersten Gruppe legten die Forscher vier Minuten lang das Foto einer bekleideten Frau vor, deren THV durch Bildbearbeitung auf 0,5 eingestellt war. Die anderen Gruppen erhielten jeweils ein Foto derselben Frau mit einem THV von 0,6 oder 0,7 oder 0,8 oder 0,9. Gleichzeitig präsentierten die Wissenschaftler dabei einen für alle identischen Text, der angeblich Informationen über Name, Beruf und Familie der dargestellten Frau enthielt. Nach einer Pause von zwei Minuten beurteilten die Männer die Attraktivität der Frau auf einer Skala von 1 bis 100 und beantworteten – entweder in freier Antwort oder im Multiple-Choice-Verfahren – Fragen nach dem Aussehen und dem biografischen Hintergrund der fiktiven Person.

Wie erwartet erzielte die mit einem THV von 0,7 dargestellte Frau die höchsten Attraktivitätswerte. Die beiden Gruppen von Männern, die Fotos von Frauen mit einem THV von 0,5 oder 0,9 betrachtet hatten, erinnerten sich an weniger körperliche und biografische Details dieser Person als die Männer der drei anderen Gruppen. Aus evolutionsbiologischer Sicht sei es für Männer vorteilhaft, gegenüber besonders attraktiven Frauen eine höhere Gedächtnisleistung zu entwickeln als bei anderen, erklären die Autoren. Das macht es ihnen leichter, später die richtige Wahl zu treffen. Frauen mit dem kulturübergreifend gültigen Attraktivitätsmerkmal eines THV zwischen 0,6 und 0,8 signalisieren dem Mann Fruchtbarkeit, gute Chancen auf gesunde Kinder und damit eine Steigerung der eigenen biologischen Fitness.

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