Hormonersatztherapie bei Männern mit Testosteronmangel verbessert die Gesundheit

Behandlung senkt Risiko von Gefäßkrankheiten und Diabetes
San Francisco (USA) - Bei Männern mit Testosteronmangel leidet nicht nur das Sexualleben. Die Betroffenen erkranken auch mit höherer Wahrscheinlichkeit an Depressionen, Diabetes oder Herz- und Gefäßkrankheiten. Wegen möglicher Nebenwirkungen ist der Nutzen einer Testosteronbehandlung aber umstritten. Eine Studie deutscher Forscher kommt jetzt zu dem Schluss, dass eine solche Hormonersatztherapie - unabhängig vom Alter der Männer - verschiedene Gesundheitsrisiken senken kann. Insbesondere in höherem Alter steige die Gefahr eines behandlungsbedürftigen Hormonmangels, erklärten die Berliner Forscher auf der Jahrestagung der Endocrine Society in San Francisco. Gesicherte Hinweise darauf, dass die Testosterontherapie das Risiko von Prostatakrebs erhöht, gäbe es nicht.

"Wenn ältere Männer einen zu niedrigen Testosteronspiegel haben, lohnt es sich, sie mit Testosteron zu behandeln", sagte Farid Saad vom Pharmaunternehmen Bayer Schering Pharma, der an den Studien beteiligt war. Er und seine Kollegen behandelten 95 Männer im Alter zwischen 34 und 69 Jahren 12 bis 18 Monate lang mit Injektionen des Sexualhormons. Dazu wurden Probanden mit verschiedenen Risikofaktoren des Metabolischen Syndroms ausgewählt, wozu erhöhte Blutfettwerte, übermäßiges Bauchfett, hoher Blutdruck und erhöhter Blutzuckerspiegel zählen.

Der Anstieg des Testosteronspiegels auf normale Werte während der Behandlung ging einher mit einer stetigen und deutlichen Verbesserung der klinischen Befunde. Der Bauchumfang verringerte sich, die Cholesterinwerte verbesserten sich und der Body-Mass-Index (BMI) sank. Dabei profitierten Männer, die älter als 63 Jahre waren, genauso wie jüngere. Anzeichen für krankhafte Veränderungen der Prostata und ein damit verbundenes erhöhtes Krebsrisiko stellten die Forscher nicht fest. Lediglich das Wachstum bereits vorhandener Prostatatumore könne durch Testosteron gefördert werden, sagte Saad. Bei 70-jährigen Männern, so Saad, sei inzwischen der Anteil derjenigen, die unter Testosteronmangel leiden, auf 18 Prozent angestiegen.

The Endocrine Society
Quelle: Beitrag zur Jahrestagung der Endocrine Society in San Francisco


 

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