Hitzewallungen in den Wechseljahren: Pflanzliche Mittel wirken nicht
"Die wichtige Botschaft ist, dass es einen starken Placeboeffekt gab und dass die pflanzlichen Mittel nicht signifikant besser waren als das Placebo", sagt Stacie Geller von der University of Illinois at Chicago. An ihrer Doppelblindstudie nahmen 89 Frauen im Alter von durchschnittlich 53 Jahren teil, die pro Woche mindestens 35-mal unter Hitzewallungen litten. Ein Jahr lang erhielten die Probandinnen täglich entweder 120 Milligramm Wiesen-Klee-Extrakt, 128 Milligramm eines Extrakts der Trauben-Silberkerze (Actaea racemosa) – auch "Indianische Frauenwurzel" genannt, ein Östrogen-Progesteron-Präparat oder ein Placebo. In Tagebuchaufzeichnungen dokumentierten sie Häufigkeit und Intensität ihrer Beschwerden.
Die Hormontherapie erwies sich bei 94 Prozent der Testpersonen als wirksam. Erstaunlicherweise trat bei 63 Prozent der Frauen der Placebogruppe ebenfalls eine Besserung ein. Der Effekt für die mit einem der beiden pflanzlichen Präparaten behandelten Frauen unterschied sich statistisch davon nicht. Schädliche Nebenwirkungen auf Brust und Blutwerte stellten die Forscher bei den zwei Extrakten nicht fest. Mit 66 der Teilnehmerinnen wurden zusätzlich vor Beginn und während der Studie Gedächtnistests durchgeführt. Deren Ergebnisse verschlechterten sich durch die Hormontherapie leicht, während die pflanzlichen Mittel keine Wirkung zeigten. Da die Hormontherapie auch das Risiko für Schlaganfall und Brustkrebs erhöhen kann, suchen die Forscher weiter nach pflanzlichen Heilmitteln, die ohne Nebenwirkungen Wechseljahrbeschwerden lindern.
"Effects of botanicals and combined hormone therapy on cognition in postmenopausal women", Pauline M. Maki et al., Menopause, Online-Publikation, doi: 10.1097/gme.0b013e3181ace484