Großer, böser, schwarzer Wolf - im Hundepelz?
"Wir wissen jetzt, dass Hunde die Verwalter eines genetischen Erbes gewesen sind, das sich als sehr günstig für Wölfe erweisen könnte", erläutert Greg Barsh von der Stanford University. "Wir waren wirklich überrascht herauszufinden, dass domestizierte Tiere als genetisches Reservoir dienen können, dass den wilden Populationen dienen kann, aus denen sie stammen." Vor kurzem hatten Barsh und Kollegen bei Hunden das Gen ausgemacht, das die dunkle Fellfarbe bestimmt. In ihrer aktuellen Studie verglichen sie das Erbgut von 41 schwarzen, weißen und grauen Wölfen aus der kanadischen Arktis und 224 schwarzen und grauen Tieren im Yellowstone National Park mit dem von Haushunden und Kojoten.
Eigentlich wollten sie lediglich untersuchen, ob dem Schwarz bei allen der gleiche genetische Mechanismus zugrunde liegt. Als sie ihre Forschung aber dahingehend ausdehnten, den Ursprung der Mutation für die Schwarzfärbung zu finden, entdeckten sie zu ihrer Überraschung, dass dieser beim Hund liegt. Sie konnten die Quelle des zuständigen Gens zum Hund zurückverfolgen; dies entstand schätzungsweise vor 50.000 Jahren. Das Merkmal wurde dann an den Wolf ebenso wie an den Kojoten weitergegeben. Das könnte den Vermutungen von Barsh und seinen Kollegen zufolge vor gar nicht allzu langer Zeit passiert sein: vor etwa 10.000 bis 15.000 Jahren, als Hunde gemeinsam mit dem Mensch über die Behring-Straße von Europa nach Nordamerika gelangten.