Gesündere Erwachsene durch weniger Salz in der Jugend

Besonders Kinder und Jugendliche lieben stark gesalzene Lebensmittel und erhöhen damit die Gefahr von Herz- und Gefäßkrankheiten im späteren Leben
Amerikanische Pizza
Amerikanische Pizza
© Scott Bauer, United States Department of Agriculture
Chicago (USA) - Teenager essen mehr Salz als alle anderen Altersgruppen der amerikanischen Bevölkerung. Doch ein verringerter Salzkonsum in der Jugend würde nicht nur das Risiko senken, bereits in jungen Jahren Bluthochdruck zu entwickeln. Computergestützte Modellrechnungen ergaben auch, dass dadurch deutlich weniger tödliche Herz- und Gefäßkrankheiten im Erwachsenenalter auftreten würden. Insbesondere verstecktes Salz in Fastfood und Gebäck seien die Hauptursache des überhöhten Salzkonsums, sagten amerikanische Forscher auf einer Tagung der American Heart Association in Chicago.

"Das meiste Salz, das wir essen, kommt nicht aus dem Salzstreuer, sondern ist der Nahrung bereits zugesetzt", so Kirsten Bibbins-Domingo von der University of California in San Francisco. Etwa 80 Prozent des beim Essen aufgenommenen Salzes stammt aus verarbeiteten oder fertig zubereiteten Lebensmitteln, 35 Prozent davon stecken in Cerealien, Brot und Gebäck. Pizza und andere Fertigprodukte sind die Hauptsalzquelle von Teenagern. Es käme der Gesundheit von Herz und Gefäßen zugute, wenn man sich in jungen Jahren gar nicht erst an stark gesalzene Speisen gewöhnt, so dass auch Nahrung mit geringem Salzgehalt als schmackhaft empfunden wird.

Mit mehr als neun Gramm pro Tag übertreffen amerikanische Jugendliche die von der American Heart Association empfohlene Salzzufuhr von weniger als 3,5 Gramm um mehr als das Doppelte. In ihrem Computermodell berechneten Bibbins-Domingo und ihre Kollegen, welche Auswirkungen eine landesweit um drei Gramm verringerte Tagesdosis an Salz bei Teenagern hätte. Das Risiko von Bluthochdruck bei Jugendlichen würde um 44-63 Prozent sinken, im Alter von 35-50 Jahren wäre es 30-43 Prozent geringer. Bei 50-Jährigen würde die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts um 8-14 Prozent, die eines Schlaganfalls um 5-8 Prozent abnehmen. Man sollte früh lernen, so die American Heart Association, seine Nahrung anstatt mit Salz mit Kräutern und Gewürzen schmackhaft zu machen.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: "Cardiovascular Benefits of Dietary Salt Reduction for US Adolescents", Kirsten Bibbins-Domingo et al.; Beitrag zu den American Heart Association's Scientific Sessions 2010 in Chicago (Abstract 18899)


 

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