Fit mit Wii und Co?
"Der Energieaufwand ist die wichtigste Information, um den Effekt von Videospielen zu messen", erläuterte Motohiko Miyachi vom National Institute of Health and Nutrition in Tokio. "Die Reichweite der Energiekosten bei diesen aktiven Spielen ist ausreichend, um Übergewicht und auf den Lebensstil zurückzuführende Erkrankungen wie Herzkrankheiten und Diabetes bis zu Stoffwechselerkrankungen zu verhindern oder zu bessern." Miyachi würde diese aktiven Spiele damit eher empfehlen als solche, die nur im Sitzen gespielt werden. In der von Nintendo unterstützten Studie hatten er und seine Kollegen den Energieverbrauch von zwölf Männern und Frauen im Alter zwischen 25 und 44 Jahren gemessen, während diese unterschiedliche Aktionen und Bewegungen vollführten, wie sie auch bei entsprechenden Videospielen verlangt werden.
Dazu nutzten die Forscher eine luftdichte Stoffwechsel-Kammer, über welche sich der Sauerstoffverbrauch und damit der benötigte Energieaufwand bestimmen ließen. In der Kammer konnten die Probanden die Übungen frei und ohne Einschränkung am Körper angebrachter Messgeräte durchführen und damit unter den gleichen Bedingungen wie zu Hause durchführen. Das Maß für die entstandene Belastung beziehungsweise für die erbrachte Leistung ist die metabolische Einheit oder auch das metabolische Äquivalent, kurz MET. 1 MET entspricht dabei dem Sauerstoffverbrauch in absoluter Ruhe.
Ein Drittel der virtuell unterstützten Aktivitäten benötige einen Energieaufwand von 3,0 METs oder mehr, fanden die Forscher. 9 Übungen hatten weniger als 2 METs, 23 etwa 2 METs, 9 rund 3 METs und 5 mehr als 4 METs. Das Ausmaß reichte dabei von 1,3 METs bei der Balanceübung "Zazen" (Lotus Focus) bis zu 5,6 METs bei der Kraftübung "Stehaufmännchen" (Single-Arm Stand). Damit liegen einige der Übungen durchaus in dem Bereich von 3 bis 6 METs, der als moderates Training angesehen wird. Zum Vergleich: Beim Golfspielen, Spazierengehen oder der Hausarbeit liegt der Energieverbrauch bei 3 bis 3,5 METs, beim langsamen Schwimmen bei 4,5 METs, beim Fahrradfahren je nach Geschwindigkeit zwischen 6 und 8 METs und beim Laufen mit einer Geschwindigkeit von 11 km/h bei rund 11 METs.