Fettes Essen schwächt die Ausdauer - schon nach wenigen Tagen
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass bereits eine kurzzeitige fettreiche Ernährung Genaktivitäten, Stoffwechsel und körperliche Leistung stark beeinflussen kann", sagt Kieran Clarke, Leiter der Forschergruppe an der Oxford University. Zusammen mit Andrew Murray führte er Versuche mit Ratten durch, die zunächst eine Standardnahrung mit einem sehr geringen Fettgehalt von 7,5 Prozent erhielten. Durch Tests im Laufrad ermittelten sie die Ausdauer der Tiere, mit Labyrinthversuchen deren Gedächtnisleistung. Die Hälfte der Ratten wurde dann auf eine Ernährung umgestellt, bei der 55 Prozent der Kalorien als Fett vorlagen. Auf den Menschen übertragen, entspräche das der Umstellung eines Müsli-Essers auf Fastfoodkost, sagt Murray.
Schon am fünften Tag nach der Umstellung sank die Ausdauer im Laufrad, verglichen mit der Kontrollgruppe, um 30 Prozent und nahm bis zum neunten Tag noch weiter ab. Auch das Gedächtnis verschlechterte sich durch die fettreiche Nahrung in diesem Zeitraum, wie die höheren Fehlerquoten im Labyrinth zeigten. Weitere Untersuchungen ergaben, dass der Ernährungswechsel die Effizienz der Energieerzeugung in den Muskeln verringerte. Als Reaktion darauf vergrößerte sich bei den Tieren das Herz, um den erhöhten Sauerstoffbedarf decken zu können. Die nun geplanten Studien mit Menschen könnten nicht nur für die optimale Ernährung von Leistungssportlern von Bedeutung sein. Sie könnten auch helfen, geeignete Diäten für Patienten zu entwickeln, die an Diabetes oder Fettleibigkeit leiden.
doi: 10.1096/fj.09-139691