Fastfood für Kinder: Kalorienangaben sollten gut sichtbar auf die Speisekarte

Deutliche Informationen zum Kaloriengehalt der einzelnen Burger, Beilagen und Getränke helfen Eltern bei einer vernünftigen Auswahl für den Nachwuchs
Mit Kalorienangaben entscheiden Eltern bei Fastfood weniger kalorienreich - allerdings nur für den Nachwuchs
Mit Kalorienangaben entscheiden Eltern bei Fastfood weniger kalorienreich - allerdings nur für den Nachwuchs
© United States Department of Health and Human Services
Seattle (USA) - Sind Fastfood-Gerichte auf der Speisekarte deutlich mit Kalorienangaben versehen, kann dies offensichtlich der Ernährung von Kleinkindern zugute kommen. Amerikanische Mediziner haben festgestellt: Stehen Eltern diese Hinweise zu Verfügung, wählen sie für ihren Nachwuchs weniger gehaltvolle Speisen und damit eine Mahlzeit mit weniger Kalorien aus. Die Wahl ihres eigenen Essens beeinflussen diese Informationen jedoch nicht, berichten die Forscher im Fachblatt "Pediatrics".

"Selbst geringste Kalorienumstellungen auf einer regelmäßigen Basis können eine Gewichtszunahme verhindern und mit der Zeit zu einer besseren Gesundheit führen", erläutert Pooja S. Tandon vom Seattle Children's Research Institute. "Alles, was wir tun können, um Familien zu helfen, mehr positive Entscheidungen zu treffen, kann einen Unterschied machen. Interessanterweise wählen Eltern weniger kalorienreiche Sachen, indem ihnen einfach die Kalorieninformationen geliefert werden. Das ist ermutigend und legt nahe, dass Eltern vernünftige Essensentscheidungen für ihre Kinder machen wollen, aber dabei Hilfe brauchen." Tandon und ihre Kollegen hatten die Fastfood-Essensgewohnheiten bei knapp 100 Eltern 3- bis 6-Jähriger getestet, die mit ihren Kindern gelegentlich auch in Fastfood-Restaurants aßen. Dazu präsentierten sie diesen eine Reihe typischer McDonald's-Speisen - vom Burger über Salate, Beilagen und Getränke bis zum Nachtisch - mit aktuellen Preisen und Bildern, und fragten, was sie für ihre Kinder und sich selbst auswählen würden. Die Hälfte der Befragten erhielt auf der Speisekarte dabei zusätzlich gut sichtbar Informationen über den Kaloriengehalt der einzelnen Imbisse.

Diejenigen Eltern, welche die Kalorienangaben erhalten hatten, wählten für ihre Kinder eine Mahlzeit, die im Schnitt 102 Kalorien weniger enthielt als die von jenen, die diese Informationen nicht bekommen hatten. Das entsprach einer Kalorienreduktion von rund 20 Prozent. Bei den Gerichten, die die Eltern für sich selbst wählten, gab es dagegen keinen Unterschied. Diese Ergebnisse zeigen, dass Eltern mithilfe dieser Informationen geschicktere Entscheidungen für ihre Kinder treffen. Demnach ist es sinnvoll, den Nährwertgehalt auf Speisekarten gut sichtbar aufzuführen.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: Seattle Children's Research Institute
Pediatrics (im Druck)


 

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