Fast modern: Die Krankheiten der alten Ägypter

Zahnschmerzen waren die vorherrschende Krankheitsplage unter den alten Ägyptern, aber auch Tuberkulose, Arteriosklerose und Mittelohrentzündung kamen oft vor
Die alten Ägypter wussten zu  leben, aber sie hatten auch schon die gleichen Krankheiten wie die heutigen Menschen. Malerei 1400 vor Christus
Die alten Ägypter wussten zu leben, aber sie hatten auch schon die gleichen Krankheiten wie die heutigen Menschen. Malerei 1400 vor Christus
© Wikipedia / Public Domain
Zürich (Schweiz) - Schon vor mehreren tausend Jahren litten die Menschen unter Krankheiten, die noch heute bekannt sind. Die alten Ägypter, die vor 2000 bis 3500 Jahren lebten, wurden von Zahnschmerzen gequält, die von Parodontose, Zahnlöchern und Abszessen herrührten. Dies fanden Forscher des "Swiss Mummy Project" an der Universität Zürich heraus. Die alten Ägypten litten aber auch an Tuberkulose, Arteriosklerose und Mittelentzündung, wie das Forscherteam im "Journal of Comparative Human Biology" beschreibt.

Das Team um Frank Rühli von der Universität Zürich untersuchte wissenschaftliche Krankheitsbeschreibungen aus den letzten 30 Jahren von mehr als 3000 ägyptischen Mumien, die 2000 bis 3500 Jahre alt waren. Da Zähne nach dem Tod eines Menschen am längsten erhalten bleiben, konnten Rühli und Kollegen direkt feststellen: 18 Prozent der untersuchten Mumien wiesen Spuren von Zahnkrankheiten auf. Aber sie konnten auch belegen, dass degenerative Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Osteoporose weit verbreitet waren. Auch Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Mittelohrentzündung kamen vor.

Ob die untersuchten Menschen wirklich an diesen Krankheiten starben, können die Wissenschaftler nicht sagen. In den allermeisten Fällen gingen die Forscher der letzten Jahrzehnte nicht so weit, eine konkrete Todesursache anzugeben. Nur in vier Fällen war man sich ganz sicher. In einem Fall war es eine Lungenentzündung, in einem weiteren ein Lungenödem, im dritten Fall eine chronische Ohrentzündung und im vierten eine Neurofibromatose.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: "Evidence-based palaeopathology: Meta-analysis of PubMed-listed scientific studies on ancient Egyptian mummies", L. Zweifel, Th. Büni, und F.J. Rühli; Journal of Comparative Human Biology, Volume 60, issue 5 (2009), S. 405-427


 

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