Erneut bestätigt: Fahrradhelm schützt
„Wir wissen mit Sicherheit, dass Helme helfen, bei Fahrradunfällen schwere Kopfverletzungen zu verhindern”, erklärte Ansab Haider von der University of Arizona in Tucson. „Die entscheidende Frage war aber: Wenn man bei einem Fahrradunfall schwere Kopfverletzungen erleidet, hätte ein Helm dann irgendwie schützen können?” Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, verwendeten die Mediziner die Daten von insgesamt 6267 Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma nach einem Fahrradunfall. Sie analysierten den Zusammenhang zwischen Helmnutzung und der Schwere des Traumas, Knochenbrüchen im Gesicht sowie der Sterblichkeit. Etwa ein Viertel der Radfahrer hatte einen Helm getragen. Knapp über die Hälfte der Unfallopfer hatte nicht nur ein leichtes, sondern ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten.
„Wenn man ernsthaft verletzt wurde und einen Helm getragen hat, ist man besser dran, als wenn man keinen aufhatte”, brachte Haiders Kollege und Seniorautor Bellal Joseph die Ergebnisse auf den Punkt. „Wenn man die Aufmerksamkeit auf diejenigen richtet, die eine schwere Hirnverletzung davontragen, und dann schaut, wie es ihnen geht, dann macht der Helm wirklich einen Unterschied.” Wer einen Helm getragen hatte, hatte verglichen mit Radfahrern, die ohne Helm unterwegs waren, nicht nur ein um 59 Prozent geringeres Risiko, an den Unfallfolgen zu sterben. Auch die Wahrscheinlichkeit, ein ernstes Schädel-Hirn-Trauma zu erleiden, war um 58 Prozent verringert. Ebenfalls sank die Wahrscheinlichkeit, dass aufgrund der Hirnschwellung der Schädel geöffnet werden musste, um 61 Prozent. Auch Frakturen an den Gesichtsknochen kamen 26 Prozent seltener vor. Dies galt allerdings lediglich für Brüche im oberen Bereich des Gesichtsschädels, also etwa rund um die Augen. Nasen- und Kieferknochen etwa genossen keinen verbesserten Schutz – was beim Design von Fahrradhelmen aber nachvollziehbar ist.