Erhöhtes Krankheitsrisiko bei Vitamin D-Mangel

Menschen mit sehr geringen und sehr hohen Vitamin D-Blutwerten unterscheiden sich stark in der Anfälligkeit für verschiedene Krankheiten
Coventry (Großbritannien) - Erwachsene mit einem sehr niedrigen Blutspiegel an Vitamin D haben ein stark erhöhtes Risiko für Gefäß- und bestimmte Stoffwechselkrankheiten. Die Ergebnisse einer britischen Metastudie zeigen einen engen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und Herzerkrankungen, Diabetes und metabolischem Syndrom. Unter dem metabolischen Syndrom versteht man eine Kombination aus Übergewicht, gestörtem Zuckerstoffwechsel, Bluthochdruck und hohen Blutfettwerten. Weitere Studien müssten klären, ob Maßnahmen zur Behebung des verbreiteten Vitamin D-Mangels helfen könnten, das Risiko für diese Krankheiten zu senken, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt "Maturitas".

Das Forscherteam um Oscar Franco an der University of Warwick wertete 28 bereits veröffentlichte Studien neu aus, an denen insgesamt fast 100.000 Männer und Frauen teilgenommen hatten. Die Probanden mit den höchsten Blutwerten für Vitamin D hatten ein um 43 Prozent geringeres Risiko für Gefäß- und Stoffwechselkrankheiten als diejenigen mit den geringsten Blutwerten. Bei älteren Menschen und Menschen mittleren Alters verringerte sich das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um 33 Prozent, für Diabetes um 55 Prozent und für das metabolische Syndrom um 51 Prozent. Ob der Vitaminmangel tatsächlich die Ursache oder doch nur eine Begleiterscheinung dieser Krankheiten ist, muss allerdings noch geklärt werden.

Die Hauptmenge an Vitamin D bildet der Körper in der Haut unter dem Einfluss des Sonnenlichts. Daher kann ein längerer täglicher Aufenthalt im Freien dazu beitragen, den Vitamin D-Spiegel anzuheben. Auch Nahrung mit hohem Vitamin D-Gehalt, wie Lachs, Thunfisch, Hering oder Makrele, sowie Nahrungsergänzungsmittel können dabei helfen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Vitamin D-Zufuhr von täglich 5 Mikrogramm (200 IE) für Kinder und jüngere Erwachsene, die doppelte Menge für Säuglinge und Senioren.

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Quelle: "Levels of vitamin D and cardiometabolic disorders: Systematic review and meta-analysis", Johanna Parker et al.; Maturitas, Vol. 65, Issue 3, March 2010, p. 225-236, doi:10.1016/j.maturitas.2009.12.013


 

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