Der nächste Schritt auf dem Weg zum Mars

NASA gibt wissenschaftliche Missionsziele des nächsten Marsrovers bekannt, der 2020 starten und eine bemannte Mission vorbereiten soll
Designskizze des neuen Marsrovers
Designskizze des neuen Marsrovers
© NASA/JPL-Caltech
Pasadena (USA) - Die Marsforschung verdankt den Marsrovern viele wichtige Erkenntnisse. Sie gehören zu den großen Erfolgsgeschichten in der an interplanetarem Ruhm nicht armen Geschichte der NASA. Der nach knapp zehn Jahren im Einsatz immer noch funktionstüchtige Opportunity und sein Nachfolger Curiosity werden in ein paar Jahren neuen Besuch erhalten: Für das Jahr 2020 plant die amerikanische Regierung den Start eines neuen Rovers, der mit neuen Instrumenten die Marsforschung weiter voranbringen soll. Ein Team aus 19 Wissenschaftlern und Ingenieuren von verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten hat nun eine 154-seitige Studie herausgegeben, in der sie die wichtigsten wissenschaftlichen Ziele für die kommende Mission definieren. Da die Regierung der USA weiter an der kostspieligen und nicht ungefährlichen Idee festhält, in den 2030er Jahren eine bemannte Mission auf den Weg zum Roten Planeten zu bringen, soll auch deren Vorbereitung zum Repertoire des Rovers gehören.

„Verbesserte Präzision bei der Landung, die den wissenschaftlichen Wert von Robotermissionen erhöht, wird auch für die menschliche Erkundung auf der Marsoberfläche von entscheidender Bedeutung sein“, erläutert Jim Green, Direktor der Abteilung Planetenwissenschaft der NASA, eine der wichtigsten Technologien. Neben der Erprobung von neuen Materialien und Techniken soll der Rover aber auch handfeste wissenschaftlichen Ergebnisse liefern. Hierzu müssen neue Instrumente entwickelt werden, mit denen der Roboter Gestein optisch, mineralogisch und chemisch bis in mikroskopische Skalen hinein untersuchen kann. Dies soll ihm unter anderem ermöglichen, nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten zu suchen.

„Das Konzept der Marsmission 2020 geht nicht davon aus, dass jemals Leben auf dem Mars existiert hat“, sagt Jack Mustard vorsichtig, der das 19-köpfige Definitionsteam geleitet hat. „Nach Curiositys jüngsten Entdeckungen scheint aber ehemaliges Leben auf dem Mars möglich gewesen zu sein. Was auch immer bei den Untersuchungen herauskommt, wird unser Verständnis vom frühen Leben auf der Erde und möglichem Leben im All deutlich voranbringen.“

Der neue Rover soll auf dem Design von Curiosity basieren, der gegenwärtig über den Roten Planeten rollt. Indem die NASA auf die bewährte Rover-Technologie vertraut, will sie die Risiken minimieren, die mit Neuentwicklungen einhergehen. Neu sollen vor allem die Instrumente sein, mit denen der Rover bestückt wird. Neben geologischen Untersuchungen wollen die Forscher auch die dünne Marsatmosphäre besser untersuchen. Eine einzigartige Idee verfolgen die Wissenschaftler mit dem Ziel, bis zu 31 besonders interessante Gesteinsproben verpacken und im Rover lagern zu können, um sie für detailliertere Untersuchungen zurück zur Erde bringen zu können. Eine Raumsonde, die dies bewerkstelligen könnte, muss allerdings erst noch entwickelt werden. Die Möglichkeiten, die ein solches Unternehmen mit sich bringt, klingen aber so verlockend, dass sie von Anfang an zum Missionsrepertoire gehören sollen.

Die beteiligten Forscher und Techniker hoffen, dass die Marsmission 2020 ähnlich gut verlaufen wird wie die letzten Marsmissionen. Opportunity landete im Jahr 2004 mit seinem baugleichen Zwillingsgefährt Spirit auf dem Mars. Obwohl die Missionen ursprünglich nur auf drei Monate veranschlagt waren, schien das Klima auf dem Mars beiden Rovern hervorragend zu bekommen. Spirit hielt bis zum März 2010 durch, danach ging der Kontakt verloren. Opportunity hingegen ist immer noch aktiv und hat mittlerweile über 35 Kilometer auf dem Mars zurückgelegt. Dabei hat er ebenso wie Curiosity anhand von Gesteinsproben wichtige Hinweise auf Wasser gefunden. Und wenn die Sterne weiterhin günstig stehen, könnte 2020 immer noch einer der jetzigen Rover aktiv sein.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: Report der NASA


 

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