Bewässerung: Olivenzucht mit Salzwasser möglich

Beer-Sheva (Israel) - Die Nachfrage nach Oliven als gesunde, herzfreundliche Nahrung steigt weltweit - die Anbauflächen gerade in den halbtrockenen Weltregionen leiden allerdings zunehmend an Wasserknappheit. Doch Ölbäume vertragen ohne großen Schaden auch leicht salziges Wasser, zeigt jetzt eine israelische Langzeitstudie. Das Bewässern mit leichtem Salzgehalt ist mancherorts bereits üblich, allerdings ist bekannt, dass dies die Entwicklung der Oliven stört - vor allem, weil das Salz die Wurzelentwicklung der Ölbäume beeinträchtigt und toxische Mengen an Salz-Ionen auf den Blättern ansammeln kann. Bei korrekter Bewässerung scheint dies die Produktion aber nicht nachhaltig einzuschränken.

"In der Studie wollten wir die vegetative und reproduktive Reaktion reifer, fruchttragender Bäume über mehrere Jahre hinweg bewerten und vergleichen", erklärt Zeev Wiesman, Biotechnologe an der Ben-Gurion Universität des Negev. Wiesmans Team beobachtete über mehrere Jahre hinweg 12 Olivenhaine in kommerzieller Bewirtschaftungssimulation in halbtrockenen Gegenden, tropfbewässert entweder mit Leitungswasser oder mit leicht salzigem Wasser. Die Haine enthielten unterschiedliche Ölbaum-Arten, sowohl aus Israel als auch aus Mittelmeerländern. Alle Bäume wurden 1997 gepflanzt und nach Erreichen der Fruchtreife über fünf Jahre in punkto Stammwachstum, Olivenmenge, Ölgehalt und anderen Merkmalen gemessen.

Zwar zeigten sich dabei auf den verschiedenen Hainen Unterschiede, so Wiesmann, die Ölernte pro Baum variierte zwischen 3 und 10 Kilogramm. Doch habe dies nicht eindeutig mit der Bewässerungsmethode zu tun, auch mit leicht salzigem Wasser lasse sich erfolgreicher Olivenanbau betreiben: "Die Unterschiede könnten sich auch auf die natürlichen Charakteristika der Arten oder dem Grad der Anpassung an die Umweltbedingungen zurückführen lassen, eher als auf die leicht salzhaltige Tropfbewässerung".