Bestätigt: Sozialer Hintergrund beeinflusst Ernährung schon im Teenageralter
"In Anbetracht von Risiken und Unsicherheiten für Familien der Arbeiterklasse hat die ideale Figur nur einen geringen Wert", erläutert Wendy Wills von der University of Hertfordshire. In ihrer Studie befragten Wills und ihre Kollegen 13- bis 15-jährige Teenager aus dem Mittelstand und deren Eltern nach Ernährung, Gewicht und Gesundheit. Diese Daten verglichen sie mit den Angaben aus einer früheren Studie, die sie mit Angehörigen der Arbeiterklasse durchgeführt hatten, und arbeiteten die Unterschiede heraus.
Mittelständische Eltern äußern Bedenken, dass ihre Kinder später im Leben Gesundheitsprobleme bekommen können, wenn sie übergewichtig sind. Auch haben sie Sorge, dass ein zu hohes Gewicht das Selbstwertgefühl beeinträchtigen könnte sowie die Möglichkeiten, am täglichen Leben teilnehmen zu können. Sie fühlen sich dazu verpflichtet, darauf zu achten, dass ihre Kinder eine akzeptable Figur haben. Dazu geben sie eher Anleitung bei der Wahl des Essens und behalten täglich im Auge, was die Teenager zu sich nehmen. Mittelklasse-Teenager selbst sehen Übergewicht als das Ergebnis davon, faul, ungesund oder nicht in der Lage zu sein, das Verlangen nach ungesundem Essen zu kontrollieren. In weniger gut situierten Familien besteht zwar durchaus der Wunsch, Ernährung und Lebensstil der Kinder zu verbessern, aber es mangelt zuweilen an sozialen und kulturellen Möglichkeiten sowie an den finanziellen Mitteln, dies auch umzusetzen.