Bestätigt: Schlaganfall häufiger nach Stress
"Wir haben einen unabhängigen Zusammenhang gefunden zwischen selbst empfundenem psychischem Stress und ischämischem Schlaganfall", erläutert Katarina Jood von der Universität Göteborg. Diese Art des Hirninfarktes wird ausgelöst durch eine plötzlich auftretende Minderdurchblutung im Gehirn. Jood und ihre Kollegen hatten jeweils rund 600 Schlaganfallpatienten und Kontrollpersonen gebeten, auf einer 6-Punkte-Skala ihr empfundenes Ausmaß an Stress anzugeben. Die Skala reichte von "nie gestresst" bis "permanent gestresst in den vergangenen fünf Jahren". Die Forscher teilen die Probanden anhand dieser persönlichen Einschätzung auf in "gestresste" und "nicht gestresste" und fanden eine eindeutige Verbindung zwischen anhaltendem Stress und drei Unterformen des ischämischen Schlaganfalls - kryptogener Hirnschlag sowie Groß- und Kleingefäßerkrankungen. Hirninfarkte aufgrund einer so genannten Kardioembolie wiesen dagegen keinen Zusammenhang zum Stressempfinden auf.
"Unsere Ergebnisse sollten mit Vorsicht interpretiert werden, da das Fall-Kontroll-Design zu einer Überschätzung von Stress als Risikofaktor führen könnte", räumt Jood ein. "Dennoch steuert die Studie wichtige Hinweise dazu bei, dass sich der Zusammenhang zwischen Stress und Schlaganfall für unterschiedliche Schlaganfalltypen unterscheidet." Weitere Studien zu dem Thema seien notwendig, um diese Vermutung zu untermauern.