Bestätigt: Optimisten haben weniger Probleme mit Herz und Kreislauf

Hilfe beim Entwickeln einer positiven Lebenseinstellung könnte eine gesündere Lebensweise fördern und das Arteriosklerose- und Infarktrisiko senken
Optimismus könnte gesundheitsfördernd sein.
Optimismus könnte gesundheitsfördernd sein.
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Urbana (USA) - Optimistische Menschen neigen weniger zu Herz- und Gefäßkrankheiten als Pessimisten. Dieser Zusammenhang ist unabhängig von Alter, Einkommen und Bildungsstand, wie die Ergebnisse einer multiethnischen amerikanischen Studie jetzt belegen. Eine ursächliche Beziehung ist damit aber noch nicht erwiesen. Deshalb sollen weitere Untersuchungen nun zeigen, ob Vorsorgemaßnahmen, die das psychische Wohlbefinden verbessern, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verringern können, schreiben die Forscher im Fachblatt „Health Behavior and Policy Review”.

„Bezogen auf die Gesamtbevölkerung, würde sich schon eine nur mäßige Verbesserung der Herz- und Gefäßgesundheit in signifikant verringerten Sterberaten auswirken“, sagt Rosalba Hernandez von der University of Illinois in Urbana. Deshalb würde es sich lohnen zu untersuchen, ob die Förderung einer optimistischen Lebenseinstellung die Funktion von Herz und Blutgefäßen positiv beeinflussen kann. Ihre Arbeitsgruppe wertete Daten von 5134 Teilnehmern einer Langzeitstudie aus. Die Forscher ermittelten die Gesundheit von Herz und Kreislauf der 52 bis 84 Jahre alten Personen mit Hilfe einer Punkteskala. Dabei vergaben sie jeweils 0, 1 oder 2 Punkte für Blutdruck, Body-Mass-Index (BMI), Ernährung, Ausmaß an körperlicher Bewegung, Tabakkonsum sowie für Blutzucker- und Cholesterinspiegel. Je geringer die erreichte Gesamtpunktzahl, desto höher war das Risiko für Arteriosklerose oder eine Herzkrankheit. Zusätzlich beurteilten die Mediziner geistige Gesundheit, Optimismus und körperliche Fitness und registrierten Angaben über aktuelle Erkrankungen von Gelenken, Nieren oder Leber.

Je geringer das durch die Punkteskala angezeigte Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen war, desto stärker ausgeprägt war die optimistische Einstellung der Testperson. Diejenigen mit dem größten Optimismus zählten mit bis zu zweifach höherer Wahrscheinlichkeit auch zur Gruppe mit der besten Herz- und Gefäßgesundheit. Optimisten hatten insbesondere bessere Werte für BMI, Zucker- und Cholesterinspiegel, waren körperlich aktiver und rauchten weniger. Eine frühere Studie habe gezeigt, dass bereits ein geringfügig verringertes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen – gemessen durch die Punkteskala – die Infarktgefahr um acht Prozent senkt, sagt Hernandez. Im Rahmen einer Gesundheitsvorsorge könnten möglicherweise Programme, die optimistisches Denken fördern, gefährdeten Menschen dabei helfen, durch Verhaltensänderungen ihr Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten zu verringern.

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