Bestätigt: Grün macht Kinder aktiver

Nähe von Parks und Grünflächen animiert Mädchen, den Schulweg zu Fuß anzutreten, und Jungs, in der Freizeit zu laufen
Palm Harbor (USA) - Viel Grün in der Nachbarschaft fördert bei Kindern die Freude an Bewegung. Diese nahe liegende Vermutung zur positiven Wirkung von Parks und Erholungsanlagen bestätigt jetzt eine kanadische Studie: Mädchen zwischen acht und zehn Jahren, die in einer Wohngegend mit vielen Grünflächen leben, treten ihren Schulweg eher zu Fuß an. Jungs in dem Alter animiert die grüne Umgebung dagegen mehr zu Freizeitspaziergängen, berichteten die Wissenschaftler auf der Nutrition, Physical Activity and Metabolism Conference 2009, einer Jahrestagung der American Heart Association.

"Es gab einen starken Zusammenhang zwischen Laufen und der Zahl der in der Nähe gelegenen öffentlichen Erholungsanlagen einschließlich Stadtteilparks, Spiel- und Sportplätze", erläuterte Tracie A. Barnett von der Universität Montreal. Die Forscher hatten ihre Ergebnisse mithilfe von Daten einer Studie zu Übergewicht und Lebensstil bei der Jugend gewonnen. An dieser Untersuchung nehmen rund 300 Familien teil - mehr als 600 Kinder und deren Eltern. Alle Kinder gelten als risikobehaftet für Übergewicht, da mindestens ein Elternteil übergewichtig ist. Verteilung von Körpergewicht wurden bei den Teilnehmern ebenso bestimmt wie körperliche Fitness, Stoffwechselwerte, genetische Faktoren und Verhalten. Darüber hinaus befragten die Forscher die Kinder, wie sie zur Schule kommen und nach ihren Laufgewohnheiten in der Freizeit. Zudem ermittelten sie die Lage von Parks in der Nachbarschaft.

"Wir konnten die Nähe und Zahl von Parks in direkten Bezug dazu setzen, wie häufig Kinder zwischen acht und zehn Jahren laufen", so Barnett. Parks im Umkreis von einem knappen Kilometer hatten den stärksten Einfluss auf das Laufverhalten: Eine größere Anzahl von Grün bewegte Mädchen zu zweckgerichteten und Jungs zu freizeitorientierten Fußwegen. "Parks mögen Mädchen und Jungen auf unterschiedliche Weise fördern, sind aber für beide mit gesteigertem Laufen insgesamt verbunden", sagte Barnett. Die Untersuchung stellt bisher zwar nur eine Momentaufnahme dar, doch im weiteren Verlauf der Studie wollen die Wissenschaftler die Familien auch noch die nächsten zehn Jahre begleiten.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: American Heart Association
"Neighborhood Parks and Walking Among Youth at Risk of Obesity", Tracie A Barnett et al.; Nutrition, Physical Activity and Metabolism Conference 2009


 

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