Berührung durch eine Frau macht alle risikofreudiger
Dass es gerade die weibliche Berührung ist, die so viel bewirkt, führen Jennifer J. Argo von der University of Alberta und Jonathan Levav von der Columbia University darauf zurück, dass die Mutter im Laufe der Kindheit durch die Berührung an der Schulter immer wieder dafür gesorgt hat, dass sich das Kind bei der Entdeckung seiner Welt sicherer gefühlt hat. In einem Experiment konnten sie nun zeigen, dass dieser Zauber bis ins Erwachsenenleben hält: Versuchspersonen wurden zu einem Experiment über Risikoverhalten beim Geld oder beim Glücksspiel eingeladen. Zur Begrüßung erhielt jede Versuchsperson entweder eine freundliche Berührung an der Schulter, ein Händeschütteln oder gar keinen körperlichen Kontakt bei der Begrüßung. Überdies wurde jede Variante mal von einer Frau und mal von einem Mann ausgeführt. So ergaben sich insgesamt sechs Begrüßungsvarianten, auf die die Versuchspersonen nach dem Zufallsprinzip aufgeteilt wurden.
Nach dem Experiment erhoben die Forscher von allen Probanden die Daten, wie risikofreudig sie sich verhielten. Es erwies sich, dass jene Versuchsteilnehmer, die von einer Frau zur Begrüßung an der Schulter berührt wurden, im Spiel oder bei der Finanztransaktion das risikoreichste Verhalten an den Tag legten. Auch diejenigen, denen Frauen die Hand geschüttelt hatten, zeigten sich noch recht riskofreudig. Die Wirkung der Berührung verpuffte indes völlig, wenn sie von einem Mann kam: Hier zeigten sich die solcherart begrüßten Probanden nicht risikofreudiger als jene, die gar nicht berührt worden waren.