Beim Abnehmen: Besser Wasser statt Diätgetränk

Wer bei einer Ernährungsumstellung kalorienfrei gesüßte Getränke durch Wasser ersetzt, verliert mehr Körpergewicht und verbessert die Blutzuckerwerte
Beim Abnehmen sollte man auch auf kalorienfrei gesüßte Softdrinks verzichten.
Beim Abnehmen sollte man auch auf kalorienfrei gesüßte Softdrinks verzichten.
© markusspiske / pixabay.com, CC0 1.0 Universell (CC0 1.0), https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de
Teheran (Iran)/Nottingham (Großbritannien) - Übergewichtige haben ein erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken, und sollten auf zuckerhaltige Getränke verzichten. Daher trinken viele Betroffene kalorienfrei gesüßte Diätdrinks. Doch wer abnehmen will, sollte diese Getränke durch Wasser ersetzen. Das ergab eine iranisch-britische Studie mit übergewichtigen Frauen, die zusätzlich noch zuckerkrank waren. Die Teilnahme an einem 24-wöchigen Programm zur Gewichtsabnahme war erfolgreicher bei denen, die zur Hauptmahlzeit statt der gewohnten Diätdrinks nur Wasser tranken. Auch die Kontrolle des Blutzuckerspiegels verbesserte sich bei den Wassertrinkerinnen mehr als bei den anderen, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt „Diabetes, Obesity and Metabolism“. Wie lange die erzielten Wirkungen anhalten, müssen Langzeitstudien noch prüfen.

„Die meisten fettleibigen Menschen glauben, dass es nicht schadet, während einer kalorienreduzierten Ernährung weiterhin Diätdrinks zu konsumieren. Aber die Gewichtsabnahme könnte größer sein, wenn sie vollständig auf solche Getränke verzichten würden“, erklären die Forscher um Hamid Farshchi von der NovinDiet Clinic in Teheran. Zusammen mit Kollegen von der University of Nottingham werteten sie Daten einer Studie mit 81 Frauen aus, die 18 bis 50 Jahre alt, übergewichtig oder fettleibig und an Diabetes vom Typ 2 erkrankt waren. Die Probandinnen gaben an, gewöhnlich kalorienfreie Diätdrinks zu trinken. Alle Frauen nahmen an einem Kurs teil, der das Ziel hatte, in 24 Wochen durch veränderte Ernährung und körperliches Training 7 bis 10 Prozent des Körpergewichts zu verlieren. Eine Gruppe durfte nach jedem Mittagessen einen viertel Liter eines kalorienfrei gesüßten Getränks konsumieren, die andere nahm stattdessen dieselbe Menge an Wasser zu sich. Ansonsten war es erlaubt, unbegrenzt Wasser zu trinken, aber kein Getränk, dem ein Süßstoff zugesetzt war – inklusive Kaffee oder Tee.

Schließlich hatten die Frauen der Wassergruppe im Schnitt 6,4 Kilogramm abgenommen, bei den anderen waren es nur 5,2 Kilogramm. Der Hüftumfang verringerte sich in beiden Gruppen dagegen gleichermaßen. Möglicherweise reichte die Dauer der Studie nicht aus, um auch hier einen messbaren Effekt zu erzielen, vermuten die Forscher. Im Hinblick auf die Kontrolle des Blutzuckerspiegels schnitten die Frauen, die nur Wasser tranken, besser ab. Zu ähnlichen Resultaten waren die Wissenschaftler auch in einer früheren Studie mit übergewichtigen, aber nicht zuckerkranken Frauen gelangt. Aus den Ergebnissen anderer Untersuchungen schließen die Autoren, dass der von ihnen beobachtete Effekt nur dann erreichbar ist, wenn gleichzeitig mit der veränderten Trinkgewohnheit auch die Ernährung konsequent umgestellt und die körperliche Aktivität verstärkt wird. Der Austausch von Diätdrinks durch Wasser allein dürfte nicht ausreichen, um Körpergewicht und Blutzuckerwerte zu senken.

Die Forscher halten es für möglich, dass es den Frauen der Wassergruppe einfach leichter gefallen ist, sich an den vorgeschriebenen Speiseplan zu halten. Dagegen könnten die mit Süßstoff versetzten Getränke den Wunsch nach kalorienreicher Nahrung verstärkt haben, so dass verbotenerweise mehr konsumiert wurde als erlaubt war, was dann die geringere Gewichtsabnahme erklärt. In weiteren Studien soll unter anderem geprüft werden, ob auch die Gesamtmenge der täglich aufgenommenen Flüssigkeit eine Rolle spielt.

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