Beckenbruch: CT schlägt Röntgenaufnahme
"Den Ergebnissen unserer Studie nach versagten die Röntgenaufnahmen des Beckens - insbesondere aus speziellen Blickwinkeln - darin, 48 Prozent der Beckenverletzungen zu identifizieren, und sie konnten keinerlei merklichen Wert für den Patienten hinzuzufügen", erläuterte Studienleiter Zulfiqar Ali. Die Untersuchung von Ali und seinen Kollegen hatte 132 Patienten mit Hüftfrakturen eingeschlossen, die mithilfe von Standard-Röntgenaufnahmen aus speziellen Blickwinkeln zum Erkennen von Beckenbrüchen sowie per Computertomographie untersucht worden waren.
"Die meisten orthopädischen Chirurgen fordern noch spezielle zusätzliche Röntgenaufnahmen an, nachdem schon ein CT-Scan durchgeführt wurde und die Diagnose bestätigt wurde", erläuterte Ali. "Wir empfehlen, diese zusätzlichen Aufnahmen zu streichen, weil eine CT des Beckens mit Bildern mehrerer Ebenen und dreidimensionaler Rekonstruktionen ausreicht, um vermutete Beckenverletzungen vollständig einzuschätzen." Dies könne nicht nur die Strahlenbelastung verringern, sondern auch zusätzliche Schmerzen durch unnötige Bewegungen des verletzten Patienten vermeiden, Kosten sparen und nicht zuletzt eine schnellere Behandlung ermöglichen.
"Pelvic Fractures: in the CT Era, Is There a Role of Radiography?", Ali, Z. et al; ARRS 2010 Annual Meeting in San Diego (Präsentation 239)