Auf den Spuren der Genkontrolle
„Unsere Arbeit repräsentiert einen großen Schritt, um den Code zu entziffern, der die Genexpression kontrolliert“, so Jussi Taipale vom Karolinska Institut in Stockholm. Genexpression ist der wissenschaftliche Begriff für die Übersetzung der Informationen der Gene in bestimmte Produkte des Stoffwechsels. Mit neuen Methoden ist es Taipale und seinen Kollegen gelungen, die Abfolge von Genbausteinen zu identifizieren, an die mehr als 400 Kontrollelemente binden. Diese sogenannten Transkriptionsfaktoren regulieren, ob Gene abgelesen und aktiviert werden oder nicht. Das wiederum beeinflusst auch das individuelle Risiko eines Menschen für Krankheiten wie beispielsweise Krebs oder Diabetes.
Zusätzlich zu den Bindungseigenschaften der Kontrollelemente beim Menschen analysierten die schwedischen Forscher auch die Transkriptionsfaktoren bei Mäusen. Dabei gab es keine wesentlichen Unterschiede, wie die Wissenschaftler überrascht feststellten. Dies deutet laut Taipale darauf hin, dass die Maschinerien der Genexpression sehr ähnlich seien. Der Unterschied zwischen Mensch und Maus würde demnach nicht durch unterschiedliche Kontrollelemente bestimmt. Vielmehr sei die Anwesenheit bestimmter Sequenzen im Erbgut maßgeblich für die Differenzen.