Antioxidantien könnten das Asthmarisiko senken

Ein hoher Spiegel an Enzymen, die dem oxidativen Stress entgegenwirken, ist bei Erwachsenen mit einem geringeren Asthmarisiko verbunden
Denver (USA) - Frauen mit einem hohen Blutspiegel an Antioxidantien erkranken seltener an Asthma. Unser Körper setzt verschiedene Arten von Antioxidantien ein, um hochreaktive Sauerstoffverbindungen abzuwehren, die Zellbestandteile schädigen. Ist diese Schutzreaktion nicht ausreichend, könnte sich die Gefahr einer Asthmaerkrankung bei Erwachsenen vergrößern. Das schließen US-amerikanische Forscherinnen aus ihrer Studie, die sie auf einer Konferenz der American Thoracic Society in Denver vorstellten. Ob aber eine vermehrte Aufnahme bestimmter Vitamine oder die Stimulierung von Enzymen, die als Antioxidans wirken, das Asthmarisiko verringern, müssen weitere Studien erst noch zeigen.

"Oxidativer Stress entsteht in unserem Körper bei der Abwehr von geladenen Sauerstoffverbindungen, die Schäden verursachen", sagte Emma Larkin von der Vanderbilt University in Nashville. Für die Abwehr durch Antioxidantien gibt es zwei Mechanismen: den Einsatz von Vitaminen und die Aktivität spezieller Enzyme. Beide können aggressive Sauerstoffverbindungen unschädlich machen, die im normalen Stoffwechsel erzeugt werden. Gelingt es dem Körper nicht, anhaltende Gewebeschädigungen zu vermeiden, könnten sich chronische Entzündungen und Allergien entwickeln. Die Forscherinnen haben nun erstmals untersucht, ob zwischen dem Ausmaß an oxidativem Stress und der Entwicklung von Asthma ein Zusammenhang besteht.

Je höher der Enzymspiegel desto geringer das Asthmarisiko

Sie erfassten medizinische Daten von 65.732 Frauen, die keine Anzeichen von Asthma zeigten. 96 Prozent waren Nichtraucher, 44 Prozent waren in ihrer Wohnung oder am Arbeitsplatz häufiger Zigarettenrauch ausgesetzt. In Blut- und Urinproben wurden zu Beginn und zu späteren Zeiten die Werte für enzymatische und nicht-enzymatische Antioxidantien gemessen. Dann wählten die Medizinerinnen 150 Frauen aus, bei denen im Verlauf der Studie Asthmasymptome aufgetreten waren. Als Kontrollgruppe dienten 294 Probandinnen ohne Krankheitszeichen.

Die Ergebnisse zeigten, dass ein erhöhter Ausgangsspiegel an Enzymen, die als Antioxidans wirken, mit einem geringeren Asthmarisiko verbunden war. Auch wenn Passivrauchen den oxidativen Stress verstärkt hatte, zeigten diese Enzyme einen Schutzeffekt. Die Asthma fördernde Wirkung von Tabakrauch und anderen Reizstoffen aus der Umwelt wird also möglicherweise durch Antioxidantien abgeschwächt. "Diese Ergebnisse", sagte Larkin, "liefern Hinweise darauf, dass die Einnahme bestimmter Nährstoffe oder Medikamente als Vorsorgemaßnahme für Menschen mit erhöhtem Asthmarisiko wirksam sein könnte."

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Quelle: "Antioxidant Defense And Adult-Onset Incident Asthma: The Shanghai Women's Asthma And Allergy Study", Tina Hartert et al.; Beitrag zur Konferenz der American Thoracic Society in Denver, Abstract 21954


 

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