Anti-Krebs-Bier im Werden

Ein studentischer Genetiker-Wettbewerb animiert College-Forscher, die positiven Inhaltsstoffe vom Wein ins Bier zu packen - mehr als nur ein Gag?
Gesund wie Rotwein sollte Bier sein, geht es nach den Plänen von Studenten
Gesund wie Rotwein sollte Bier sein, geht es nach den Plänen von Studenten
© Saße
Houston (USA ) - Bier und Wein, das lass' sein? US-Studenten sehen das anders und versuchen, das Beste beider Getränke zu vereinen. Sie nutzen gentechnische Methoden, um im Brauprozess die Substanz Resveratrol ins Bier zu bringen. Dieses Antioxidans kommt im Rotwein vor und soll vor Herzkrankheiten, Gefäßverkalkung und Krebs schützen können. Ins Bier soll es mithilfe veränderter Hefezellen gelangen, die während des Fermentierens gleichzeitig Resveratrol erzeugen. Die jungen Biochemiker und Zellbiologen nehmen mit ihrem Projekt an einem internationalen Wettbewerb teil. Dabei statten sie Bakterien, Viren oder Pilze mit neuartigen Eigenschaften aus. Durch Veränderung ihrer DNA duften sie dann beispielsweise nach Minze, reagieren auf Licht wie ein Diafilm oder aber bekämpfen Antibiotika-resistente Krankheitserreger.

"Niemand wird einen Tropfen von dem Bier trinken, bevor wir nicht die chemischen Marker entfernt haben", sagt Thomas Segall-Shapiro, derzeit ohnehin noch zu jung fürs Alkoholtrinken in den USA. Bei den ersten Braudurchgängen kommen noch Marker zum Einsatz, die den Erfolg der Abläufe anzeigen, aber weder gesund noch schmackhaft sein dürften. Das Team veränderte typische kommerzielle Hefekulturen, die in einer Houstoner Brauerei für die Weizenbierproduktion genutzt werden. Eine erste Genveränderung bringt die Hefe dazu, bestimmte Zuckerarten und ein Zwischenprodukt zu produzieren, das dann im zweiten Schritt, dank der zweiten Genmodifikation, zu Resveratrol umgewandelt wird. Die Studenten griffen dabei auf publizierte Forschungsergebnisse zurück, in denen jeweils die Einzelschritte beschrieben wurden.

Selbst wenn die Zeit zum Wettbewerb im November nicht mehr reichen sollte, mit ihrer Spezialhefe tatsächlich wohlschmeckendes Bier zu brauen - die Jungforscher können ausreichend Detaildaten und Computermodelle präsentieren. Der "International Genetically Engineered Machine (iGEM)"-Wettbewerb ist der weltgrößte Wettbewerb für synthetische Biologie. Er soll Studenten für die Forschung begeistern und ihre Kreativität und Teamarbeit fördern und bringt tatsächlich gelegentlich zukunftsweisende Projekte hervor.

Rice University
Quelle: Rice University


 

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