Anti-Aging mit weißem Tee
"Wir waren überrascht, mit allen fünf eingesetzten Testverfahren eine derart hohe Aktivität in Extrakten von weißem Tee zu finden", sagt Declan Naughton von der Kingston University in London. Er und seine Kollegen untersuchten Extrakte von 21 Pflanzen auf ihren Gehalt an Antioxidantien und Hemmstoffen für Elastin und Kollagen spaltende Enzyme. Dazu lösten sie die Inhaltsstoffe von je 500 Milligramm des getrockneten und zerkleinerten Materials in jeweils zehn Milliliter Flüssigkeit - meist Wasser. Damit wurden dann verschiedene biochemische Tests durchgeführt.
Bereits minimale Mengen des Teeextrakts zeigten eine starke Wirkung als Antioxidans. Bei Zaubernuss- und Rosenextrakten war der Effekt wesentlich geringer, während die meisten anderen nur noch weniger als halb so viele Wirksubstanzen enthielten. Diesem Ergebnis entsprach ein im Vergleich zu den anderen Extrakten etwa dreimal so hoher Gehalt an Phenolverbindungen im weißen Tee. Extrakte von acht Gewächsen zeigten eine Hemmwirkung auf die beiden Protein spaltenden Enzyme Elastase und Kollagenase. Diese betrug bei weißem Tee 88 Prozent und lag bei Blasentang, Labkraut, Rosen, grünem Tee, Engelwurz, Anis und Granatapfel zwischen 7 und 58 Prozent. Die übrigen Extrakte wirkten nur gegen eines der beiden Enzyme. Solche Hemmstoffe sind für die Kosmetikindustrie von besonderem Interesse, da sie die Elastizität der Haut erhalten und Faltenbildung verhindern könnten.
Weißer Tee ist ein ganz schwach fermentierter Tee, der aus jungen Blattknospen des Teestrauchs nach einem speziellen Verfahren hergestellt und ähnlich wie grüner Tee zubereitet wird. Sein Gehalt an Polyphenolen ist besonders hoch. Diese Inhaltsstoffe sind nicht nur starke Antioxidantien, sondern wirken zum Teil auch als Elastase- und Kollagenase-Hemmer.