Alzheimer schädigt Frauen mehr als Männer
„Im Gegensatz zum ganz normalen Nachlassen geistiger Fähigkeiten mit dem Alter gibt es bei der Alzheimer-Krankheit irgendetwas, das speziell Frauen benachteiligt“, sagt Keith Laws von der University of Hertfordshire in Hatfield. Sein Forscherteam wertete Daten von 15 bereits veröffentlichten Studien aus, an denen insgesamt 828 männliche und 1.238 weibliche Alzheimer-Patienten teilgenommen hatten. In diesen Untersuchungen ging es jeweils um einen Vergleich kognitiver Hirnleistungen zwischen Männern und Frauen. Alter, Bildungsstand und Krankheitsstadium wurden für die statistische Auswertung berücksichtigt.
Sowohl bei den sprachlichen Fähigkeiten, dem räumlichen Vorstellungsvermögen als auch den unterschiedlichen Formen der Gedächtnisleistung lieferten die Männer bessere Testergebnisse. Besonders überrascht waren die Forscher darüber, dass die Frauen auch bei den Tests zu Worterkennung, verbalem Gedächtnis und Sprachverständnis schlechter abschnitten. Denn gesunde Frauen bleiben den Männern darin bis ins Alter überlegen. Es gebe Hinweise darauf, dass die Demenz bei Frauen im Anfangsstadium der Krankheit schneller fortschreitet, sagt Laws. Eine mögliche Erklärung könne die Abnahme der Östrogenproduktion mit den Wechseljahren sein. Um das zu bestätigen und nach weiteren Gründen für die geschlechtsabhängigen Unterschiede zu suchen, seien aber weitere Studien nötig.
Hormonspiegel zeigt Demenzrisiko an
Leichte Gedächtnisprobleme - Männer häufiger betroffen